Israel

Opposition will Gesetz gegen Netanjahu einbringen

Benjamin Netanjahu ist seit 2009 durchgehend im Amt. Er ist wegen Korruption in drei Fällen angeklagt. Foto: Flash 90

Ein Gesetzesvorhaben der Opposition könnte eine erneute Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verhindern.

Man werde ein Gesetz voranbringen, nach dem ein angeklagter Parlamentsabgeordneter nicht mit der Bildung einer Regierung beauftragt werden kann, schrieb die Partei Israel Beiteinu des Ex-Verteidigungsministers Avigdor Lieberman am Donnerstag auf Twitter. Darüber hinaus werde man auch ein Gesetz voranbringen, das die Amtszeit von Ministerpräsidenten auf zwei Legislaturperioden beschränken soll.

MEHRHEIT Netanjahu ist seit 2009 durchgehend im Amt. Er ist wegen Korruption in drei Fällen angeklagt. Der Prozess soll am 17. März beginnen. Aus der Parlamentswahl am Montag war Netanjahus Likud-Partei als stärkste Kraft hervorgegangen.

Nach Auszählung von mehr als 99 Prozent aller Stimmen lag der rechts-religiöse Block um den Regierungschef bei 58 von 120 Sitzen im Parlament. Das Mitte-Links-Lager kam auf 55 Sitze. Beide verfehlten daher die notwendige Mehrheit von mindestens 61 Mandaten in der Knesset.

Nach Medienberichten prüft derzeit auch Blau-Weiß die Möglichkeit eines Gesetzes, wonach Netanjahu mit seiner Korruptionsanklage nicht noch einmal Regierungschef werden könnte. Ein solches Gesetz soll demnach aber erst ab der nächsten Legislaturperiode gelten, um Netanjahu davon abzuhalten, erneute Wahlen anzustreben.

rotation Ziel sei, Netanjahu dazu zu bringen, einer großen Koalition mit Blau-Weiß und einer Rotation der Ministerpräsidenten zuzustimmen. Der Blau-Weiß-Vorsitzende Benny Gantz würde in diesem Fall zuerst Regierungschef werden, Netanjahu erst danach.

Nach aktuellem Stand hätte der Mitte-Links-Block für ein solches Gesetzesvorhaben mit Unterstützung von Israel Beiteinu die nötige knappe Mehrheit von mindestens 61 Sitzen. Nitzan Horowitz von der linksliberalen Liste der Arbeitspartei mit Gescher und Meretz schrieb bereits am Mittwoch auf Twitter: »Dies ist politisch gesehen das Richtige, es reflektiert vollkommen den Wunsch der Mehrheit der Wähler, und es ist moralisch angemessen.«  dpa

Meinung

Amnesty, Israel und die »Untermenschen«

Die Verleumdung Israels durch die Menschenrechtsorganisation ist einmal mehr beispiellos. Ein Kommentar von Wolf J. Reuter

von Wolf J. Reuter  10.12.2024

Ministerpräsident Netanjahu sagt erstmals vor Gericht aus

von Sara Lemel  10.12.2024

Nahost

Seit Sonntag sieben israelische Soldaten getötet

Vier IDF-Angehörige kommen bei einem Unfall im Libanon um, drei weitere fallen in Gaza

 10.12.2024

Damaskus

»Wir wollen ein anderes Syrien«

Israels Premier Netanjahu äußert sich zum Fall Assads - und zur Rolle Jerusalems in den Monaten vor dem Sturz des syrischen Diktators

 10.12.2024

Israel

Drohne explodiert in Apartment in Javne

Der Flugkörper stammt offenbar aus dem Jemen

 10.12.2024 Aktualisiert

Justiz

Netanjahu bezeichnet Prozess gegen sich als Verfolgung

Israels Regierungschef Netanjahu muss sich Korruptionsvorwürfen stellen. Bevor er erstmals vor Gericht befragt wird, spricht er von systematischer Verfolgung und Hexenjagd. Die Presse verbreite Lügen

 09.12.2024

Jerusalem

Warum Israel Chemiewaffenanlagen in Syrien angegriffen hat

Israels Außenminister Gideon Saar: Das einzige Interesse, das wir haben, ist die Sicherheit Israels und seiner Bürger

 09.12.2024

Israel

Naturschutzgebiete an Nordgrenze wieder für Besucher geöffnet

Nach den Raketenangriffen der Terrororganisation Hisbollah wird auf einen Besucherstrom und wirtschaftlichen Aufschwung gehofft

 09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024