Israel

Oberstes Gericht ordnet Wahl der Oberrabbiner an

Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau und sein sefardischer Kollege Jitzchak Josef (2022) Foto: copyright (c) Flash90 2022

Bis Ende September muss Israel neue Oberrabbiner wählen. So urteilte das Oberste Gericht am Donnerstag laut israelischen Medienberichten. Interne Machtkämpfe, Vorwürfe der Vetternwirtschaft sowie ein Streit um die Rolle von Frauen im Wahlgremium verhinderten bisher die ursprünglich für 2023 geplante Abstimmung über die Nachfolger des sefardischen Oberrabiners Jitzchak Josef und seines aschkenasischen Amtskollegen David Lau. Laut einem Bericht der »Times of Israel« ist es das erste Mal seit mehr als 100 Jahren, dass Israels Juden keinen Oberrabbiner haben. Josefs und Laus Amtszeit war Anfang Juli zu Ende gegangen.

Debatte über möglichen Kompromiss

Das Wahlgesetz von 1980 sieht ein Wahlgremium aus 80 Rabbinern und 70 Leitern von lokalen Behörden und Religionsräten vor. In einem früheren Urteil hatte das Gericht festgelegt, dass im Sinne des Gesetzes auch Frauen als »Rabbiner« betrachtet werden können – eine Auslegung, die einige Strömungen als nicht halachisch konform ablehnen. Das Gericht wies laut Berichten dazu an, die Berufung von Frauen als Rabbinerinnen in das Wahlgremium in Betracht zu ziehen.

Ein möglicher Kompromiss könnte vorsehen, dass die Zahl der Rabbiner im Wahlgremium auf 70 reduziert werde, sodass eine gleiche Zahl von Rabbinern und Nichtrabbinern vertreten sei. Alternativ könnten zehn weitere Stimmberechtigte eingeführt werden, die durch Frauen zu besetzen seien.

Oberrabbiner werden für eine Amtszeit von zehn Jahren gewählt. Das Parlament hatte die Amtszeit von Josef und Lau um ein elftes Jahr verlängert. Laut israelischen Medienberichten wurde dies damit begründet, dass es nicht zu einer Kollision mit den Kommunalwahlen kommt. kna/ja

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Gazastreifen

»Ein Arzt injizierte ihr Luft«

Der Vater der von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten israelischen Soldatin Noa Marciano beschuldigt einen Arzt im Al-Schifa-Krankenhaus, seine Tochter ermordet zu haben

 11.12.2025

Waffenruhe

Hamas-Auslandschef: Waffen abgeben, wäre wie Seele verlieren

Khaled Meshaal widerspricht in einem Interview den Kernforderungen von US-Präsident Trump und Ministerpräsident Netanjahu

 11.12.2025

Interview

»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

Leiterin Daniella Tourgeman über das »Jerusalem Jewish Film Festival«, eine Hommage an israelische Krankenschwestern und Boykottaufrufe in der Kunstwelt

von Joshua Schultheis  11.12.2025

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025