Israel

Oberstes Gericht annulliert Wehrdienstbefreiung für Charedim

Charedi-Protest gegen die Wehrplicht in Jerusalem (Archiv) Foto: Flash 90

Der Streit um die Wehrpflichtbefreiung ultrareligiöser Juden in Israel geht in eine neue Runde.

Ein Gesetz, dass ultraorthodoxe Religionsstudenten vom Wehrdienst befreite, wird am 1. Februar 2021 annulliert, urteilte das oberste Gericht des Landes laut Bericht der Zeitung »Haaretz«. Mit der Annullierung des Gesetzes werden Religionsstudenten wehrpflichtig.

NEUFASSUNG Das Gericht hatte im September 2017 einen Gesetzentwurf zur Neuordnung der Wehrpflicht unter Einbezug strengreligiöser Juden niedergeschlagen und eine Neufassung binnen Jahresfrist gefordert.

Mehrfach gaben die Richter aber dem Ersuchen des Staates statt, die Vollstreckung des Urteils zu verschieben.

Der Streit um die Neuordnung der Wehrpflicht in Israel hält seit Jahren an.

Die Behörden baten laut Zeitung das Gericht in der vergangenen Woche erneut um einen Aufschub von sechs Monaten für eine neue Gesetzgebung.

Man sei durch die Corona-Pandemie stark beschäftigt gewesen, hieß es demnach zur Begründung. Das Gericht lehnte den Antrag mit acht Stimmen bei einer Gegenstimme ab.

AUSNAHME Der Streit um die Neuordnung der Wehrpflicht in Israel hält seit Jahren an. Unter anderem soll die vom obersten Gericht für verfassungswidrig erklärte allgemeine Wehrdienstbefreiung von strengreligiösen Tora-Studenten aufgehoben werden. Ausgenommen werden soll eine begrenzte Anzahl hochbegabter Studenten. 

Zu den scharfen Gegnern des Entwurfs gehören die ultraorthodoxen Parteien. Am Streit um einen Gesetzentwurf, das schrittweise mehr ultraorthodoxe Juden zum Wehrdienst verpflichten soll, zerbrach Ende 2018 die Regierungskoalition. kna

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025