Krieg

Noch vor US-Wahl: Iran plant angeblich »schmerzhaften Schlag« gegen Israel

Revolutionsgarden-Kommandeur Hossein Salami drohte Israel Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Zunächst hatte das Regime in Teheran den Gegenschlag Israels vom vergangenen Samstag heruntergespielt. Doch in den letzten Tagen wurde die Rhetorik der Mullahs zusehends schärfer. Jetzt droht der Iran offen mit Rache.

Am Montag schrieb die katarische Zeitung katarischen Zeitung Al-Araby Al-Jadeed, dass der Angriff, den der Iran gegen Israel plant, »quantitativ und qualitativ der bisher größte sein« werde. Anonyme iranische Quellen fügten hinzu, die Vorbereitungen für den Angriff seien nahezu abgeschlossen.

Das Wall Street Journal berichtete über die angeblichen Pläne des iranischen Regimes, »stärkere Sprengköpfe und andere Waffen, die bei den beiden vorhergehenden Angriffen nicht zum Einsatz kamen«, einsetzen zu wollen. Weiter hieß es, iranische und arabische Diplomaten hätten erklärt, dass die iranische Armee involviert werden solle, weil »vier Soldaten und ein Zivilist bei dem israelischen Angriff getötet worden waren«.

Einige Tage zuvor hatte der Chef des Korps der Islamischen Revolutionsgarde, Hossein Salami, behauptet, Israel habe seine Ziele nicht erreicht und machte gleichsam klar, dass »die bitteren Konsequenzen eines iranischen Angriffs für Israel unvorstellbar sein werden«.

Wie der US-Nachrichtensender CNN Mitte der vergangenen Woche berichtet hatte, habe eine hochrangige anonyme iranische Quelle erklärt, dass der Iran eine »endgültige und schmerzhafte« Antwort auf den israelischen Angriff erteilen werde. Und zwar wohl noch vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November, hieß es in dem Bericht.

Israelischer Angriff wurde in Wellen von der IAF durchgeführt

Der israelische Angriff vom Morgen des 26. Oktobers, der in Wellen von der israelischen Luftwaffe (IAF) durchgeführt wurde, nahm Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte und Raketenfabriken in verschiedenen iranischen Gegenden ins Visier und zerstörte diese.

Er war eine Vergeltung auf den massiven ballistischen Raketenangriff des Iran am 1. Oktober. Damals wurden fast 200 ballistische Raketen gen Israel abgefeuert, die fast zehn Millionen Israelis in die Schutzräume schickten. Es wurde dabei Sachschaden an Privathäusern und, wie israelische Medien berichteten, auch an militärischen Flugzeugbasen verursacht. Ein Palästinenser im Westjordanland starb durch den Niedergang von Raketenschrapnellen.

Die USA, die Israel neben anderen dabei halfen, sich gegen den iranischen Raketenbeschuss im Oktober und einen ähnlichen Angriff aus dem Iran im April zu verteidigen, haben mittlerweile als Vorsichtsmaßnahme ein hochentwickeltes Luftabwehrsystem in Israel stationiert. Das US Central Command gab am Montagmorgen bekannt, dass amerikanische Langstreckenbomber vom Typ B-52 im Nahen Osten eingetroffen seien.

»Israels Reaktion auf einen solchen Angriff würde den Iran extrem hart treffen.«

Israel soll während seines jüngsten Angriffs die iranische Luftabwehr lahmgelegt haben und deutete an, dass dies als Vorbereitung auf weitere Angriffe dienen könnte, sollte der Iran sich nicht zurückhalten. Amos Hochstein, Nahostgesandter des Weißen Hauses, wurde diesbezüglich mit den Worten zitiert, dass »der Iran im Wesentlichen nackt« und anfällig für mögliche zukünftige Luftangriffe sei.

Lesen Sie auch

Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses, bekräftigte am Mittwoch die Position der USA, dass der Iran nicht auf die Angriffe Israels reagieren sollte. »Wenn sie es doch tun, werden wir Israel bei seiner Verteidigung unterstützen. Aber sie sollten es nicht tun.«

Einen Tag zuvor hatte sich auch der Stabschef der israelischen Armee, Herzi Halevi, geäußert. Israel genau wisse, »wie wir den Iran erreichen können, wenn er den Fehler macht, einen weiteren Raketenangriff auf Israel abzufeuern«, sagte er. Eine israelische Reaktion auf einen solchen Angriff würde »extrem hart treffen – sowohl die Fähigkeiten des Iran als auch die Orte, die wir beim letzten Mal verschont haben«, führte Halevi aus.

Tel Aviv/Berlin

Schiff bringt Ärzte und medizinisches Personal nach Israel zurück

Israelische Ärzte und Ärztinnen waren zu einer Fortbildung in Berlin, als der Krieg mit dem Iran begann. Ein Rückflug war nicht möglich – deshalb mussten sie auf anderem Weg heimkommen

 18.06.2025

Iran

Israel: Kriegsziel innerhalb von ein oder zwei Wochen erreichbar

Die Armee machte auch Angaben dazu, welche Ziele sie verfolgt

 18.06.2025

Nahost

Nach Raketen aus Iran: Israels Militär greift Zentrifugenfabrik an

Zu den getroffenen Waffenproduktionsanlagen soll auch eine Anlage zur Herstellung von Komponenten für Boden-Boden-Raketen gehören

 18.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 17.06.2025

Nahost

Israel: Die Tötung Chameneis könnte den Krieg mit Iran beenden

Premier Benjamin Netanjahu: Wir tun, was wir tun müssen

 17.06.2025

Kommentar

Der Öl-Preis muss fallen, damit die Mullahs stürzen

Wenn der Preis für Rohöl auf unter 10 US-Dollar fällt, gehen die Saudis nicht pleite, aber der Revolutionsführer Khamenei sehr wohl. Putin übrigens auch.

von Saba Farzan  17.06.2025

Israel

Zweiter Evakuierungsflug nach Deutschland am Donnerstag

Am Mittwoch fliegt die Bundesregierung per Chartermaschine erstmals seit Kriegsbeginn Ausreisewillige aus Israel von Jordanien aus in die Heimat. Es soll nicht der einzige Flug bleiben

 17.06.2025

USA

Trump will Ayatollah Chamenei vorerst nicht töten

»Wir wissen genau, wo sich der sogenannte ›Oberste Führer‹ versteckt hält«, schrieb der US-Präsident auf seiner eigenen Social-Media-Plattform

 17.06.2025

Israel im Krieg

Israel holt ab Mittwoch Bürger aus dem Ausland zurück

Wegen des Kriegs mit dem Iran ist der Flugverkehr in Israel lahmgelegt. Zehntausende Israelis sitzen im Ausland fest. Nun sollen die Ersten in die Heimat geflogen werden

 17.06.2025