Israel

Neuer Bombenterror im Süden

Szene der Verwüstung in Netiwot Foto: Flash 90

Dass niemand verletzt wurde, bezeichnete die Armeesprecherin als »ein wirkliches Wunder«. Beim Raketenbeschuss auf die israelische Kleinstadt Netiwot durch militante Palästinenser aus dem Gazastreifen wurden in der Nacht zum Sonntag zwei Privathäuser komplett zerstört. Weitere Geschosse fielen auf die Großstadt Beer Sheva.

Die Bürgermeister von Beer Sheva, Aschdod und Omer entschlossen sich aufgrund der neuerlichen Angriffe, die Schulen am Wochenbeginn nicht zu öffnen. Zwar hatte das Heimatfrontkommando vorgeschlagen, die öffentliche Routine aufrechtzuerhalten, doch die Stadtoberhäupter befanden, das sei zu gefährlich. 100.000 Mädchen und Jungs mussten zu Hause bleiben.

Entscheidung Netiwots Bürgermeister Jechiel Sohar erklärte bei einem Besuch am Ort der Zerstörung, dass das Raketenabwehrsystem Eiserne Kuppel seiner Stadt anfangs Schutz geboten habe, inzwischen jedoch nicht mehr. Er rief die Sicherheitskräfte auf, ihre Entscheidung zu überdenken. »Denn dies ist nicht das erste Mal, dass Häuser in Netiwot direkt getroffen wurden.«

»Es hätte genauso gut ein Gebäude mit einer kompletten Familie darin sein können. In den vergangenen Wochen sind wir fast pausenlos beschossen worden«, beklagte sich Sohar. »Das muss ein Ende haben.«

Tatsächlich war es reines Glück, dass es keine Verletzten oder Toten gab. Einer der Bewohner des Hauses rannte in sein Badezimmer, als der Alarm durch die Stadt schrillte. »Das ist ein relativ geschützter Raum mit einer Betondecke«, erklärte er noch unter Schock. »Doch als ich herauskam, fiel das gesamte Gebäude über mir zusammen. Das ist so schrecklich.«

Am vergangenen Mittwoch hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben drei Terroristen im Gazastreifen getötet, als sie gerade dabei waren, Raketen für den Abschuss vorzubereiten. Beim Treffen mit dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle in Jerusalem erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu zu den Vorkommnissen, dass auch Terroristen nicht immun seien. »Sie haben den Preis für ihre kriminellen Taten in der Vergangenheit bezahlt – und sie werden den Preis auch in der Zukunft zahlen.« Westerwelle betonte, dass Berlin sämtliche Terrorakte gegen Israel verurteile und klar an der Seite des jüdischen Staates stehe.

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert