Israel/Türkei

»Neue Ära« der Beziehungen

Israels designierter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: Flash90

Israel/Türkei

»Neue Ära« der Beziehungen

Netanjahu und Erdogan wollen weiter an der Verbesserung der Beziehungen beider Länder arbeiten

 17.11.2022 18:09 Uhr

Israels designierter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan wollen weiter an der Verbesserung der israelisch-türkischen Beziehungen arbeiten. Das teilten beide nach einem Telefonat am Donnerstag mit. In der rund zwölfminütigen Unterredung vereinbarten sie einem Sprecher Netanjahus zufolge, »eine neue Ära in den Beziehungen zwischen der Türkei und Israel einzuleiten«. Es war das erste Gespräch der beiden seit Jahren.

Nach Angaben des türkischen Präsidialamts waren sich beide einig, »die Beziehungen auf Grundlage der Achtung gegenseitiger Interessen aufrechtzuerhalten und nachhaltig zu stärken«. Das Telefonat war demnach von Netanjahu initiiert worden, um Erdogan nach dem Anschlag von Istanbul sein Beileid auszudrücken.

gaza-krise Während einer früheren Amtszeit Netanjahus als Regierungschef war es zwischen den einst engen Bündnispartnern zum Zerwürfnis gekommen. Seit der Gaza-Krise 2018, die rund um die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert war, hatten die beiden Länder mehrere Jahre keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land.

Während einer früheren Amtszeit Netanjahus als Regierungschef war es zwischen den einst engen Bündnispartnern zum Zerwürfnis gekommen.

In diesem Sommer kam es dann unter der amtierenden Regierung zur Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen. Ende September traf mit Yair Lapid erstmals seit 15 Jahren ein israelischer Regierungschef mit dem türkischen Präsidenten zusammen.

Netanjahus Likud-Partei war bei der Parlamentswahl am 1. November als stärkste Kraft hervorgegangen. Am Wochenende wurde er mit der Regierungsbildung beauftragt. Falls ihm dies gelingt, wäre es für ihn das zweite Comeback auf den Posten des Regierungschefs. Derzeit laufen Koalitionsgespräche. dpa

Hintergrund

Das steckt hinter »Katargate«

Die Affäre um vermeintliche Zahlungen von Doha an Netanjahu-Berater und Medien-Leaks zieht immer weitere Bahnen

von Sabine Brandes  30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Afrika

Somalier protestieren gegen Israel

Sprechchöre, geschlossene Unis, kämpferische Reden: In Somalia entlädt sich Wut über Israels Anerkennung von Somaliland. Die Proteste ziehen sich quer durch die Gesellschaft.

 30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Jerusalem/Fremont

Benjamin Netanjahu spricht mit Elon Musk über KI-Zukunft Israels

Im Mittelpunkt stand die strategische Ausrichtung Israels im Bereich künstlicher Intelligenz. Netanjahu will das Land technologisch an die Weltspitze führen

 30.12.2025

Jerusalem

Mikwe aus der Zeit des Zweiten Tempels unter der Klagemauer entdeckt

Der Fund gilt als eindrucksvoller archäologischer Beleg für die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 nach Christus

 30.12.2025

Schicksalbericht

»Der Terrorist betete, dass mein Kind stirbt«

Der 36-jährige Elkana Bohbot spricht zum ersten Mal über seine persönlichen Erlebnisse als Hamas-Geisel in Gaza

von Sabine Brandes  30.12.2025

Medizin

Studie aus Tel Aviv: Hautkrebs setzt Immunsystem gezielt außer Gefecht

Weltweit sterben jährlich 57.000 Menschen an Melanomen. Die neuen Erkenntnisse aus Israel könnten Medizinern helfen, diese Krebsform zu bekämpfen

 30.12.2025

Jerusalem

Knesset beschließt Gesetz gegen Versorgung von UNRWA-Einrichtungen

Israel wirft der UN-Organisation eine Nähe zur Hamas vor. Jetzt werden ihr der Strom, das Wasser und die Datenverbindungen gekappt

 30.12.2025