Israel

Netanjahu verteidigt Armeechef

General Gadi Eizenkot Foto: Flash 90

Tagelang schwieg Benjamin Netanjahu, doch zu Wochenbeginn äußerte sich der israelische Premierminister und verteidigte Armeechef Gadi Eisenkot. Der hatte vor Kurzem gesagt, dass »Soldaten nicht ihre Magazine leeren sollen, wenn Mädchen mit Scheren vor ihnen stehen«, und damit zu Zurückhaltung der Soldaten aufgerufen.

»Eisenkot hat das Offensichtliche betont, und es ist klar, dass die Sicherheitskräfte so handeln, wie er es beschrieben hat«, erläuterte Netanjahu am Sonntag zur Kabinettseröffnung. Zuvor hatte Oppositionsführer Isaac Herzog den Ministerpräsidenten scharf für sein Schweigen kritisiert. »Der Premierminister lässt Minister und Abgeordnete den Mann mit Dreck bewerfen, der für unsere Sicherheit zuständig ist – und das ist völlig inakzeptabel.«

Verhalten Gadi Eisenkot hatte bei einem Vortrag vor Oberschülern in der Stadt Bat Jam erklärt, dass die Verhaltensregeln innerhalb des Militärs eindeutig seien. Auf die Frage eines Schülers antwortete er: »Die Armee kann nicht entsprechend von Slogans ›Wenn jemand aufsteht, dich zu töten, dann töte ihn zuerst‹ handeln. Wenn da ein 13-jähriges Mädchen steht, das eine Schere oder ein Messer in den Händen hält und es genügend Abstand zwischen ihm und dem Soldaten gibt, will ich keinen Soldaten sehen, der das Feuer eröffnet und sein Magazin entleert. Auch wenn sie eine sehr ernst zu nehmende Tat begeht«.

Rechtspolitiker, darunter die stellvertretende Außenministerin Tzipi Hotovely warfen Eisenkot daraufhin vor, das Ansehen Israels zu schädigen und das Leben von Israelis zu riskieren. Der Abgeordnete der Partei Jüdisches Haus, Bezalel Smotrich, forderte sogar von Verteidigungsminister Mosche Yaalon, Eisenkot abzumahnen.

Doch Yaalon machte seine Position unmissverständlich klar – auch im Angesicht der andauernden palästinensischen Terrorwelle: »Wir dürfen es uns nicht erlauben, abgestumpft zu sein und den zuckenden Finger am Abzug zu haben. Auch dann nicht, wenn unser Blut kocht«, sagte der Verteidigungsminister. »Wir müssen wissen, wie wir gewinnen, und dabei Menschen bleiben.«

Vermisst

Sanitäter aus Passion

Lior Rudaeff liebte es, anderen zu helfen

von Sabine Brandes  13.07.2025

Porträt

Verehrt und verachtet

Kein anderer Premier hat Israel so stark polarisiert – und so lange regiert wie Benjamin Netanjahu. Eine Annäherung

von Sabine Brandes  13.07.2025

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025