Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

Benjamin Netanjahu Foto: picture alliance / photothek

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit Blick auf die Rüstungskooperation von einem »historischen Wandel« in den Beziehungen zu Deutschland gesprochen.

Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Jerusalem sagte Netanjahu, Israel sei seit der Gründung des jüdischen Staates in der Lage gewesen, »unsere Feinde abzuwehren«. Das Land habe Fähigkeiten entwickelt, mit denen es nun anderen helfen könne, sagte er mit Blick auf die Stationierung des Raketenabwehrsystems Arrow 3 in Deutschland.

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagte Netanjahu. »Und das ist ein historischer Wandel, der in einer Zeit großer internationaler Turbulenzen und Veränderungen stattfindet.« Man bespreche jetzt, »auf welche Weise wir diese Verteidigungszusammenarbeit in einer sich verändernden Welt fortsetzen können«. 

Zusammenarbeit in Technologie und Innovation

Es gehe aber auch um Zusammenarbeit in technologischen Bereichen, sagte Netanjahu. »Israel und Deutschland gehören zu den fortschrittlichsten Volkswirtschaften der Welt. Wir haben außergewöhnliche Menschen, außerordentlich begabte Menschen.« Die Bereiche Hochtechnologie, Deep Tech, Künstliche Intelligenz und Quantenforschung würden »das Gesicht dieses Planeten und die Zukunft der Menschheit verändern«, sagte der Regierungschef.

Lesen Sie auch

Durch Zusammenarbeit könnten beide Länder nicht nur das Leben ihrer Bürger verbessern, »sondern auch die Welt und unsere unmittelbare Nachbarschaft, den Nahen Osten«. 

Deutschland hatte Rüstungsexporte nach Israel wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gaza-Krieg vorübergehend eingeschränkt, dies aber inzwischen wieder zurückgenommen. 

»Trotz dieser Entscheidung, die auf einen besonderen Sachverhalt ausgerichtet war, hat sich vorher und nachher an unserer sehr grundsätzlichen Haltung zu Israel und zur Sicherheit Israels, zur Unterstützung Israels, auch zur militärischen Unterstützung Israels, nichts geändert«, sagte Bundeskanzler Merz. dpa

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  08.12.2025

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025