Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Angaben die Armee angewiesen, mehr ausländischen Journalisten einen Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. Sie müssten dort israelische Bemühungen sehen, humanitäre Hilfsleistungen für die Bevölkerung in Gaza in den Küstenstreifen zu lassen, erklärte Netanjahu vor Journalisten in Jerusalem.
»Es gibt ein Problem damit, die Sicherheit zu gewährleisten, aber ich denke, es kann auf vorsichtige und verantwortungsvolle Weise getan werden«, sagte er zudem. »Ihr werdet Gaza-Einwohner sehen, die gegen die Hamas kämpfen«, sagte er den Journalisten. Außerdem werde viel Zerstörung zu sehen sein. Dafür machte er allerdings nicht die israelische Armee, sondern die Terrororganisation Hamas verantwortlich, deren Kämpfer »fast jedes Gebäude mit Sprengfallen präpariert« hätten. Die Armee habe viele davon mit alten Armeefahrzeugen gezielt zur Explosion gebracht.
Das UN-Nothilfebüro Ocha hatte im Frühjahr berichtet, etwa 70 Prozent der Gebäude im Gazastreifen seien zerstört oder stark beschädigt. Besonders groß seien die Zerstörungen und Beschädigungen in der Stadt Gaza, in Chan Junis und Teilen von Rafah mit über 80 bis 90 Prozent.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs konnten ausländische Journalisten nur »eingebettet« mit der israelischen Armee den Gazastreifen besuchen. Dabei bekamen sie immer nur bestimmte Ausschnitte zu sehen.
Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel und den Palästinensischen Gebieten teilte mit, man habe sich an die Armee und das Büro des Ministerpräsidenten gewandt und um mehr Details gebeten. Dann werde man die Mitglieder informieren. dpa