Israel

Nachrichten

Internetstar Serge Foto: PR

Katze
Serge aus Tel Aviv ist eine kleine Internet-Sensation. Mehr als 60.000 Follower auf Instagram hält er mit Anekdoten aus seinem Leben bei Laune. Doch Serge ist kein Schönling, der aufgehübschte Fotos von Reisen um die Welt präsentiert. Er ist ein Kater – ein grauer, um genau zu sein. Serge zeigt sich mit israelischen Celebrities, beim Spazierengehen und Ausruhen. Natürlich steckt hinter dem Profil ein Zweibeiner. Der heißt Eli Kagan, ist 36 Jahre alt und zufällig in die Welt der vierbeinigen Internet-Stars geraten. »Ich bin mit ihm auf der Straße umhergelaufen, in den Supermarkt gegangen oder habe ihn mit zur Arbeit genommen. Dabei meinte jemand, ich solle Serge doch eine eigene Seite im Netz widmen. Ich dachte, das sei Quatsch.« Mittlerweile gehört Serge zu den beliebtesten Katzen der virtuellen Welt.

Frauen
Nachdem zwei Kandidatinnen aus dem Rennen ausgestiegen sind, gibt es in den beiden größten Städten des Landes keine Frau mehr, die sich zur Bürgermeisterwahl stellt. Am 30. Oktober wählen die Israelis ihre neuen Vertreter auf lokaler Ebene. Knessetmitglied Rachel Azaria (Kulanu) und die Filmproduzentin Zippi Brand Frank waren in Jerusalem und Tel Aviv ins Rennen gegangen, doch schieden beide vorzeitig aus. Azaria hatte ihren Rückzug erklärt, als ihre Kampagne rote Zahlen schrieb, nachdem sie ein Verfahren gegen die Busgesellschaft Egged angestrebt hatte, um Kandidatinnen auf den Fahrzeugen abbilden zu lassen. In Jerusalem werden die Bilder von Frauen oft von ultraorthodoxen Extremisten zerstört. Brand Frank hatte sich mit ihrem einstigen Gegner Asaf Zamir zusammengetan, um gegen den seit 19 Jahren amtierenden Bürgermeister Tel Avivs, Ron Huldai, zu gewinnen.

Räder
Nach einer steigenden Zahl von tödlichen Unfällen mit E-Bikes und -Rollern hat die Regierung angekündigt, die elektrischen Vehikel stärker zu regulieren. Das Transportministerium erließ eine Reform, die am 1. Januar 2019 in Kraft treten wird. Fahrer unter 18 Jahren müssen dann, so sie keinen Führerschein besitzen, einen Fahrkurs absolvieren. Unter 16 Jahren dürfen E-Bikes gar nicht benutzt werden. Außerdem sollen drastische Strafen für das »Frisieren« der Gefährte und eine Helmpflicht außerhalb von Städten implementiert werden.

Streit
Die Gewerkschaft Histadrut hat einen Arbeitsstreit angestrengt, eine Vorbereitung auf einen Streik. Damit will sie auf die hohen Zahlen von Toten und Verletzten auf israelischen Baustellen aufmerksam machen. In der Zeit des Disputes haben beide Seiten die Möglichkeit, sich zu einigen, bevor es zur eigentlichen Arbeitsniederlegung kommt. Diese könnte nach Angaben der Histadrut »sogar grundlegende Dienste im ganzen Land beeinflussen«. Die Gewerkschaft will die Regierung zwingen, die Arbeitssicherheit drastisch zu verbessern. Allein in diesem Jahr sind 30 Arbeiter auf Baustellen tödlich verunglückt. Die Zahl der Toten und Verletzten sei mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt innerhalb der EU.

Rufe
Mit Bildern des Diktators Baschar al-Assad, Megafonen und syrischen Flaggen ausgestattet, hat eine Gruppe von in Israel lebenden Drusen jetzt ihre Loyalität zum Nachbarland bekundet. Die Mitglieder der Drusengemeinden aus zwei Golandörfern meinen, der »Sieg« des Bürgerkrieges durch Assad müsse auf diese Weise gefeiert werden. Die kleine Gruppe rief per Megafon in Richtung Grenze zu Syrien Lobpreisungen auf Assad. Regierungssoldaten, die einige Hundert Meter entfernt auf syrischer Seite stationiert sind, antworteten mit bestätigenden Rufen. Viele der Drusen auf dem Golan haben Familienangehörige in dem arabischen Land. Der Bürgerkrieg hat schätzungsweise mehr als eine halbe Million Menschen das Leben gekostet. Mehrere Millionen wurden vertrieben.

UNRWA
Die Agentur für palästinensische Flüchtlinge der Vereinten Nationen, UNRWA, hat angekündigt, ihre Aktivitäten in Jerusalem aufrechterhalten zu wollen. Bürgermeister Nir Barkat will die Büros schließen lassen und durch israelische ersetzen. Die UNRWA befindet sich in einer schweren finanziellen Krise, seitdem die USA ihre Zahlungen eingestellt hat. Deren Leitung erklärte, dass sie die grundlegenden Bedürfnisse wie Bildung, Gesundheit und soziale Dienste für die Palästinenser in der Stadt befriedige. Doch Barkat insistiert: »Die Stadtverwaltung übernimmt all dies. Es gibt in Jerusalem keine Flüchtlinge.«

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  30.06.2025 Aktualisiert