Israel

Nachrichten

Synagoge der Gemeinde Abayudaya Foto: dpa

Alija
Das Innenministerium will die jüdische Gemeinde Abayudaya in Uganda nicht anerkennen. Kibita Yosef, eines der Mitglieder, die Alija machen möchten, sprach dazu vor dem Knessetkomitee für Immigration und Diaspora-Angelegenheiten. Er sagt, er sei als Jude geboren worden und habe niemals anders gelebt. Das Ministerium indes droht dem Mann mit Abschiebung, sollte er nicht freiwillig ausreisen. Das Oberste Gericht stoppte dies zunächst, doch der Ausgang ist unklar. Abgeordnete mehrerer Parteien meinten, das Verhalten der Behörde sei Rassismus. Das Ministerium argumentiert, dass es keine Konver­sionen zum Judentum anerkennt, die von Gemeindemitgliedern selbst vorgenommen werden. Der Vorsitzende des Komitees, Avraham Nagosa, empörte sich: »Wie kann man jemanden abschieben, der als Jude geboren ist? Gibt es andere Kriterien für Schwarze?«

Wüste
Im Sinne von David Ben Gurion will das Kabinett die Wüste beleben. Fünf Millionen Euro zusätzlich werden der Stadt Mitzpe Ramon für wirtschaftliche Entwicklung, Häuser- und Infrastrukturbau sowie Tourismuseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Diese Summe wird zusätzlich zu den mehr als zehn Millionen gezahlt, die bereits angewiesen sind und seit 2016 in der Stadt investiert werden. Vor allem sollen mit dem Geld in die Jahre gekommene und umweltschädliche Bauten erneuert werden. Auch in die Bildung und Hilfe für Neueinwanderer soll ein Teil der Summe fließen. Premierminister Benjamin Netanjahu ist der Meinung, dass dies mehr ist, als jede Regierung zuvor getan hat. »Es ist unsere Politik, den Süden und Norden zu entwickeln«, sagte er.

Diebstahl
Ein Autofahrer im Westjordanland erlitt einen Schock, als sein Auto gestohlen wurde. Doch nicht wegen des Verlusts des Fahrzeugs, sondern wegen des Inhalts: Sein fünfjähriger Sohn saß noch auf dem Rücksitz. Glücklicherweise hatte der Dieb ein Gewissen und ließ das Kind aussteigen. Das Auto aber gab er nicht zurück. Die Polizei fand den Jungen unverletzt am Straßenrand in der Nähe eines Armeepostens und brachte ihn zu seinem Vater zurück. Der Täter, nach Angaben von Ermittlungskräften ein Palästinenser, wird noch gesucht. Es ist der dritte derartige Diebstahl in der Gegend in weniger als einer Woche. Die Polizei empfiehlt Fahrern jetzt, ihre Autos mit Sicherheitsglas ausstatten zu lassen und mit verriegelten Türen zu fahren.

Preis
Auf den ersten Platz der jährlichen Auszeichnung des Verteidigungsministeriums hat es ein System zum Aufspüren der Terrortunnel der Hamas mittels Sensoren geschafft. »Dieser Apparat ist einzigartig auf der Welt«, lobte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman die Erfinder. »Er hat den Wendepunkt bei der Bekämpfung der Tunnelgefahr gebracht.« Bei der Entwicklung hatten verschiedene Armee-Einheiten, die Unternehmen Elbit Systems, Rafael-Verteidigungssysteme und das Büro des Premierministers zusammengearbeitet. Der zweite Preis ging an eine geheime Erfindung, die »eine Antwort auf eine zentrale Bedrohung für Israel« ist, wie es hieß, und der dritte an ein Projekt, das hilft, Terroranschläge zu verhindern.

Touristen
Es herrscht wieder Einigkeit. Israel hat seinen Bann gegen indonesische Touristen zurückgenommen, nachdem die Regierung in Jakarta erklärte, dass es wieder Visa für israelische Gruppenreisende ausstellen wird. Indonesien hatte mit der Verweigerung der Visa dagegen protestiert, dass bei den Unruhen am Gazazaun Palästinenser von der israelischen Armee erschossen worden waren. Zwar unterhalten das überwiegend muslimische Land und Israel keine diplomatischen Beziehungen, doch jedes Jahr reisen Zehntausende von Pilgern ins Heilige Land, um die christlichen Stätten zu besuchen. Israelische Tourismusverbände hatten sich bei der Regierung gegen die Regelung beschwert und beklagt, sie würde die Branche schädigen.

Erdgas
Die Regierung will eine zweite Ausschreibung veranstalten, um die Entwicklungsrechte an den Erdgasfeldern zu verkaufen. Diese soll erfolgreicher verlaufen als die erste, »weil einige arabische Länder gegenüber dem Import von israelischem Gas aufgeschlossen sind«, erläuterte Energieminister Yuval Steinitz. Es sollen dabei rund 20 bis 25 Blöcke von Feldern angeboten werden. Ägypten hat sich schon bereit erklärt, für 15 Milliarden Dollar Gas in Israel einzukaufen, Jordanien will sich ebenfalls beliefern lassen, und auch andere Länder stünden bereit, so der Minister. Er ist überzeugt: »Es hat sich mittlerweile viel geändert.«

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025

Pressefreiheit

Ausländische Journalisten dürfen weiterhin nicht allein nach Gaza

Der Auslandspresseverband wirft Israels höchstem Gericht vor, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu verzögern

 09.12.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025