Israel

Nachrichten

Äthiopierin in Israel Foto: Flash 90

Whiskey
Die Flaschen sind abgefüllt. Nach drei Jahren Reifen ist die Zeit des Wartens vorbei. Die erste israelische Whiskeybrennerei, »Milk and Honey« in Tel Aviv, hat ihre Jungfernladung fertiggestellt. »Es ist die Vorbereitung für das, was noch kommen wird: unser besonderer israelischer Whiskey, der reif und komplex ist – obwohl gleichzeitig noch jung«, sagten die Gründer Simon Fried und Amit Dror. 100 Flaschen werden in einer öffentlichen Auktion international versteigert und 300 weitere auf dem einheimischen Markt verkauft.

Quanten
Eine Physikerin des Instituts für Nanotechnologie und neue Materialien an der Bar-Ilan-Universität arbeitet derzeit daran, riesige Supercomputer durch solche zu ersetzen, die auf einen Schreibtisch passen. Die Wissenschaft dahinter: Quantenphysik. Das neue international geförderte Projekt mit Namen »Quantox« wird von der Israelin Beena Kalisky geleitet, in deren Labor hochempfindliche Sensoren magnetische Felder messen. Kalisky kooperiert dabei mit Wissenschaftlern in Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien und Schweden. Quantencomputer funktionieren, indem sie die Leistung aus Atomen und Molekülen statt aus Siliziumchips extrahieren. Nach Meinung von Kalisky sind Quantencomputer die Zukunft und könnten schon in naher Zukunft die Chips in herkömmlichen Rechnern ersetzen.

Steine
Ein deutscher Staatsangehöriger ist am Freitag von der Polizei festgenommen worden, weil er Steine auf Soldaten der israelischen Armee geworfen haben soll. Der Zwischenfall ereignete sich während einer der wöchentlich stattfindenden Demonstrationen in der Stadt Bil’in im Westjordanland. Der 24-jährige Tourist wurde vernommen und soll angeblich im Anschluss an die Ermittlungen ausgewiesen werden. Von der deutschen Botschaft in Tel Aviv hieß es lediglich, dass man die Angelegenheit untersuchen werde. Die Proteste in Bil’in sind zum Symbol des palästinensischen Widerstands geworden.

Streik
Tausende von äthiopischen Juden im ganzen Land haben in der vergangenen Woche angekündigt, in den Hungerstreik zu treten, sollte die Regierung die Gelder streichen, mit deren Hilfe die Familienangehörigen aus dem afrikanischen Land nach Israel geholt werden sollen. Hunderte äthiopische Juden versammelten sich zudem in Addis Abeba, um ihrem Unmut über das Vorhaben Ausdruck zu verleihen. Die meisten der 8000 noch in Äthiopien lebenden Juden sollen bereits Familie im jüdischen Staat haben. Viele sind seit Jahren voneinander getrennt. Jerusalem hatte 2015 zugesagt, die verbleibenden Juden nach Israel zu holen. Die gesamte Gemeinde von Addis Abeba will sich dem Hungerstreik anschließen, »wenn Jerusalem unsere Bitten nicht hört«, so das Oberhaupt der Gemeinde. Sie zählt 800 Frauen, Männer und Kinder.

Erbe
Wladimir Putin ist neuerdings Eigentümer einer Wohnung in Tel Aviv. Der russische Präsident erbte die Eineinhalb-Zimmer-Immobilie von seiner einstigen Deutschlehrerin Mina Yuditskaya Berliner. Im Jahr 2005 hatte Putin die Unterkunft selbst für Berliner gekauft, nachdem er sie während eines Israelbesuches wiedergetroffen hatte. Die ältere Dame erzählte damals israelischen Medien, dass sich die beiden »immer sehr gern gehabt« hätten. Im Dezember war die 96-Jährige in Tel Aviv verstorben und hatte mithilfe der russischen Botschaft die Wohnung dem Staatsoberhaupt überlassen. Die russische Vertretung sandte einen Angestellten zur Beerdigung von Berliner und übernahm auch die Bestattungskosten.

Kongress
Zum fünften Mal wird in Tel Aviv der Kongress der Veganer veranstaltet. Zu der zweitägigen internationalen Veranstaltung werden in diesem Jahr mehr als 1500 Menschen aus verschiedenen Ländern erwartet. Der erste Kongress lockte im Jahr 2014 etwa 600 Interessierte an. Organisator Omri Paz freut sich, dass die Teilnehmer jährlich mehr werden. In Israel wird die Zahl der Veganer auf rund fünf Prozent der Bevölkerung geschätzt, die höchste weltweit. Meist ist der Wechsel zu einer Ernährung gänzlich auf Pflanzenbasis auf den Tierschutz oder Gesundheitsbedenken zurückzuführen. Der Veganer-Kongress gibt Israelis die Möglichkeit, nationale sowie internationale Gleichgesinnte, Aktivisten und Ernährungsspezialisten zu treffen. Unter anderem ist der Australier James Aspey dabei, der ein Jahr lang kein Wort sprach, um auf die Grausamkeit bei der Tierhaltung und -transporten aufmerksam zu machen.

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  30.06.2025 Aktualisiert