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Zwischenstopp im Hula-Tal Foto: Flash 90

Vögel
Israelis recken dieser Tage ihre Hälse und schauen zum Himmel. Denn viele Zugvögel ziehen in den Süden. Auf ihrem Weg von Europa nach Afrika fliegen mehr als eine halbe Milliarde Vögel 400 unterschiedlicher Arten über Israel und machen im Hula-Tal halt. Mittlerweile haben einige von ihnen Israel sogar komplett zu ihrem Winterquartier erkoren. Warm genug ist es, und Futter wird dank einer Initiative des Landwirtschaftsministeriums auch geliefert. Sehr zur Freude von Vogelliebhabern sind unter den Vögeln, die in Israel halt machen auch rund 40.000 graue Kraniche.

Verbot
Israelische Schachspieler dürfen im dritten Jahr in Folge nicht am internationalen Turnier in Saudi-Arabien teilnehmen. Der Weltschach-Verband (FIDE) erlaubte dem Regime in Riad, den Wettbewerb, für den es 1,5 Millionen Dollar Gebühren zahlte, zu veranstalten. Es wird erwartet, dass rund 150 internationale Spieler das Turnier wegen Menschenrechtsverletzungen der saudischen Regierung boykottieren werden. Derzeit sind drei israelische Spieler in den Top 50. Damit gehört das Land zu einer der stärksten Schach-Nationen in der Welt.

Absage
Staatspräsident Reuven Rivlin hat das Gnadengesuch für den Hebron-Schützen Elor Azaria abgelehnt. Der ehemalige Soldat hatte einen außer Gefecht gesetzten palästinensischen Terroristen erschossen und wurde dafür wegen Totschlags verurteilt. Rivlin sieht sich jetzt vor allem in den sozialen Netzwerken harscher Kritik ausgesetzt, er wird als »Nazi« und »Verräter« beschimpft. Eine Fotomontage, die Rivlin mit der arabischen Kopfbedeckung Kufiya zeigt und darstellen soll, dass er »der Freund der Araber ist«, geistert zudem durch das Internet. Die Polizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts der Aufwiegelung. Denn ein ähnliches Bild des ermordeten Premierministers Yitzhak Rabin war kurz vor dessen Erschießung durch einen jüdischen Rechtsextremisten aufgetaucht. Der Präsident hatte Azaria in einem Brief mitgeteilt, dass seine Begnadigung »die Widerstandsfähigkeit der israelischen Armee und des Staates gefährden würde«.

Verdacht
Gegen einen hochrangigen Militär vom sogenannten Nordkommando der israelische Armee gibt es schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung und Nötigung. Sechs Frauen, die unter ihm dienten, haben offiziell Anklage bei der Militärpolizei eingereicht. Der Mann, über dessen Namen eine Nachrichtensperre verhängt wurde, ist seit zwei Wochen vom Dienst suspendiert. Er soll anzügliche Dinge gesagt und die Frauen gegen ihren Willen berührt haben. Ein Sprecher der Armee bestätigte, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei. Nach Angaben seines Anwalts sei der Beschuldigte »überrascht und bestreitet alle Vorwürfe vehement«. Nach dem Harvey-Weinstein-Skandal in Hollywood gehen auch immer mehr Frauen an die Öffentlichkeit.

Millionen
Die israelische Regierung verlangt von der Palästinensischen Autonomiebehörde und verantwortlichen Terroristen rund 15 Millionen Euro Schadenersatz für die Angehörigen der Opfer eines Terroranschlags im Jahr 2001. Die Summe setzte das Jerusalemer Bezirksgericht am Sonntag fest. Bei dem Attentat wurden damals drei Israelis getötet und zwei Kinder verletzt. Die Autonomiebehörde wurde dazu verurteilt, 40 Prozent der Strafe zu bezahlen, den Rest müssten die verurteilten Terroristen selbst aufbringen.

Versuch
Yigal Amir, der zu einer lebenslangen Haft verurteilte Mörder des Premierministers Yitzhak Rabin, will einen neuen Prozess. Das postete seine Frau, Larissa Trimbobler, auf ihrer Facebook-Seite. Amirs Anwalt Gabi Shahar, der bereits 1995 vom Gericht als Verteidiger benannt wurde, bestätigte, dass er im Anwaltsteam sei. Bildungsminister Naftali Bennett twitterte, dass der Attentäter »sein Leben im Gefängnis beenden muss. Dabei gibt es kein Rechts oder Links. Jeder Mord ist schrecklich, doch die Erschießung eines Premierministers kann ein Land erschüttern.«

Untersuchung
Dean Issacharoff, der Pressesprecher von Breaking the Silence, hat die Regierung aufgefordert, einen Übergriff, in den er selbst verwickelt gewesen sein soll, zu untersuchen. Issacharoff hatte bereits im April angegeben, während seines Militärdienstes in Hebron einem Palästinenser mehrfach mit dem Knie gegen den Kopf gestoßen zu haben. Das Büro des Staatsanwaltes jedoch erklärte mittlerweile, es gäbe keinen solchen Fall. Der Betroffene, Hassan Julani, habe bestätigt, dass keine Gewalt angewandt wurde. Issacharoff indes meint, die Regierung wolle Probleme unter den Teppich kehren. Ein Video, das sein Vorgesetzter gefilmt habe, bestätige das Geschehen. Ein weiteres zeige, wie der ehemalige Soldat einen Palästinenser, der Blutergüsse im Gesicht hat, abführt. »Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe, doch ich will die Verantwortung dafür übernehmen«, sagte Issacharoff. Breaking the Silence lüge nicht. Ein anderer Soldat, der dabei gewesen ist, sagte indes, nichts dergleichen habe stattgefunden. Die Organisation erklärte, dass es mehrere Menschen gebe, die die Tat bezeugen könnten.

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