Gesellschaft

Nach 30 Jahren erstmals wieder Kibbuz-Gründung in Israel

Kibbuz in Israel (Symbolfoto) Foto: Flash90

In Israel wird erstmals nach über 30 Jahren wieder ein neuer Kibbuz gegründet. Nahe der Wüstenstadt Arad im nordöstlichen Negev sollen sich 100 Familien in einer Genossenschaftssiedlung niederlassen, um »den Wüstensand in Ackerland umzuwandeln«, wie israelische Medien meldeten.

Die Entscheidung habe die Dach-Organisation der 230 säkularen Kibbuzim getroffen, in denen rund 200.000 Israelis leben. Die etwa 20 religiösen Kibbuzim gehören einer separaten Organisation an.

Die nach sozialistischen Prinzipien organisierten Genossenschaftssiedlungen hatten seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich zur jüdischen Besiedlung und landwirtschaftlichen Entwicklung Israels beigetragen. In den 1980er-Jahren gerieten die Kollektivsiedlungen in eine Krise, ihr Kollektivmodell galt als überholt. Mit einem Rettungsplan des Staates mussten sie subventioniert werden und führten schrittweise verschiedene Modelle der Privatisierung und des Privateigentums ein.

Engagement Der bei Arad nahe dem Toten Meer zu errichtende neue Kibbuz soll einem modernisierten Konzept folgen, so die Initiatoren laut israelischen Medien. Viele Bereiche würden privatisiert, es gibt demnach keine gemeinschaftlichen Kantinen, Waschsalons oder Kinderhäuser, in denen die Kinder getrennt von ihren Eltern schlafen, wie es in früheren Jahren die Regel war. Der Kibbuz-Verband rechnet mit einer regen Nachfrage. Ausgewählt würden Personen, die dies als Engagement fürs Leben verstünden und nicht nur als Abenteuer für ein paar Jahre.

Um den Standort des Kibbuz, dessen Name erst später von den Bewohnern festgelegt werden soll, hatte es zunächst Probleme gegeben. Die Stadt Arad hatte sich Ansiedlungsplänen widersetzt. Sie verlangte statt des neuen Projekts mehr staatliche Investitionen in ihre eigenen Strukturen.

Nachdem durch intensive Lobbyarbeit die Regierung erhebliche Mittel zur Stärkung von Arad und anderer Orte im östlichen Negev bewilligt hatte, zog Bürgermeister Nisan Ben-Hamo seine Bedenken zurück. Die neue Struktur stelle keine Bedrohung und keine Konkurrenz für seine Stadt dar, zitiert ihn die Zeitung »Haaretz«.

In etwa zwei Jahren sollen die ersten Familien in Übergangsunterkünfte einziehen, so die Kibbuz-Organisation. Die Regierung hatte das Projekt, das auch eine Stadt für die Beduinen und eine für ultraorthodoxen Juden vorsieht, im März gebilligt, wie Medien berichten. kna

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Jerusalem/Canberra

Israels Präsident nimmt Einladung nach Australien an

Nach dem tödlichen Anschlag auf Juden in Sydney sieht Isaac Herzog dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus

 23.12.2025

Westjordanland

Festnahmen nach Angriff auf palästinensischen Hirten

Fünf Männer werden verdächtigt, in der Nacht in ein Wohnhaus eingedrungen zu sein, mehrere Schafe getötet und Bewohner angegriffen zu haben

 23.12.2025

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025