Tel Aviv

Moshe Katsav schuldig gesprochen

Nach dem Urteil: Moshe Katsav verlässt das Gerichtsgebäude Foto: Flash 90

Der ehemalige israelische Präsident Moshe Katsav ist wegen Vergewaltigung in zwei Fällen und sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden. Der Tel Aviver Bezirksrichter George Kara verkündete am Donnerstag das Urteil gegen den 65-Jährigen. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Dem Verurteilten könnten zwischen vier und 16 Jahren Haft drohen.

Lügen Bei den Verhandlungen ging es um Vorwürfe von insgesamt drei Frauen. Der Richter betonte, die Klägerin, die Katsav Vergewaltigung in zwei Fällen vorwarf, habe die Wahrheit gesagt. Katsav habe sich hingegen in Lügen verstrickt. Der Ex-Präsident war Medienberichten zufolge bei der Urteilsverkündung völlig fassungslos.

Der 1945 im iranischen Yazd geborene Katzav hatte stets seine Unschuld beteuert, musste aber 2007 sein politisches Amt wegen der Anklage niederlegen. Die Sexualstraftaten gegen drei Frauen ereigneten sich während Katsavs Amtszeit als Tourismusminister von 1996 bis 1999 sowie während der Präsidentschaft von 2000 bis 2007. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten Frauenorganisationen. Beim Bekanntwerden des Urteils brachen sie in Jubel aus.

Reaktionen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, das sei ein trauriger Tag für den Staat. Es sei aber auch ein Tag »an dem unsere Justiz bewiesen habe, dass alle vor dem Gesetz gleich seien«, kommentierte Verteidigungsminister Ehud Barak das Urteil. Auch die Vorsitzende der Kadima-Partei Zipi Livni äußerte sich zum Prozessende: Die Entscheidung des Gerichts setze ein klares Zeichen und sende eine gute Nachricht an die Opfer.

Für das Ansehen des höchsten Amts in Israel ist die Verurteilung Katsavs ein schwerer Schlag. In Israel hat der Präsident vorwiegend repräsentative Aufgaben. Mit ihrem Urteil rissen die Tel Aviver Richter dem Ex-Präsidenten jedoch nun die Maske vom Gesicht. Ein Präsident, der als Vergewaltiger verurteilt wird – das ist besonders für den jüdischen Staat mit seinen traditionellen Familienwerten eine schwere Erschütterung. ja

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025

Terror

»Dror hätte es verdient, alt zu werden«

Die Leiche der Geisel Dror Or – Käsemacher aus dem Kibbuz Be’eri – kehrt nach 780 Tagen in Gaza nach Hause zurück

von Sabine Brandes  26.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025