Israel

Morddrohung gegen Benjamin Netanjahu

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Eine von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei Twitter geteilte Morddrohung gegen sich selbst geht auf ein Fake-Konto bei Facebook zurück. Eine Sprecherin des sozialen Netzwerks teilte am Donnerstag mit, der gefälschte Account sei umgehend gelöscht worden. Netanjahu reichte Anzeige bei der Polizei ein. Ein Sprecher des 70-Jährigen wollte sich nicht weitergehend äußern.

Gegner des Regierungschefs kritisierten, dass das Teilen der Drohung zusammenfiel mit der Aufarbeitung der Angriffe von mutmaßlichen Rechten auf Anti-Netanjahu-Demonstranten in Tel Aviv.

schin bet Die Aktivistin Orly Barlev forderte, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet müsse untersuchen, wer hinter dem Account stecke. Mit einem solchen Versuch, das öffentliche Bewusstsein zu beeinflussen, werde Aufstachelung und Gewalt gefördert.

Netanjahu hatte am Mittwoch einen Screenshot der Drohung veröffentlicht.

Netanjahu hatte am Mittwoch einen Screenshot der Drohung veröffentlicht. Dazu schrieb er: »Gestern hat die Polizei nahe meiner Büros einen Mann festgenommen, der damit drohte, mich umzubringen und Messer bei sich trug. Heute werde ich bei der Polizei Anzeige einreichen wegen der beigefügten hetzerischen Drohung, die dazu aufruft, mich durch eine Kugel in den Kopf zu töten.«

Der Account, auf dem die Drohung veröffentlicht wurde, wurde von mehreren Aktivisten in Zweifel gezogen. Der Journalist Jossi Dorfman deckte Ungereimtheiten auf.

kritik Der Ministerpräsident steht derzeit stark unter Druck: Wurde er zu Beginn der Corona-Pandemie noch für sein Krisenmanagement gelobt, sieht er sich nun starker Kritik gegenüber.

Zudem läuft ein Prozess gegen ihn. Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Seit Wochen gibt es immer wieder Proteste nahe seiner Residenz in Jerusalem. Mehrere Männer wurden in den vergangenen Wochen nach Drohungen gegen Netanjahu und Familienmitglieder verhört. dpa

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025