Israel

Militär stoppt Siedler

Im Westjordanland mussten israelische Einsatzkräfte sowohl gegen palästinensische Terroristen als auch gegen gewalttätige israelische Siedler vorgehen. Foto: Flash90

Im Westjordanland ist es in der Nacht erneut zu Zusammenstößen zwischen gewalttätigen Siedlern und Soldaten gekommen. Die israelischen Streitkräfte (IDF) teilten mit, ein Bus mit jungen Bewohnern von Yitzhar sei auf dem Weg in die illegale Ansiedlung Evyatar gestoppt worden. Letztere war zuvor geräumt und zu einem Sperrgebiet erklärt worden.

Israelischen Medienberichten zufolge begannen daraufhin einige Insassen des Busses, Steine auf vorbeifahrende Fahrzeuge von Palästinensern zu werfen. Als die IDF versuchte, die Siedler davon abzuhalten, kam es demnach zu Handgreiflichkeiten. Soldaten hätten daraufhin geeignete Maßnahmen gegen den Aufstand ergriffen, hieß es.

Zwischenfall Dem Militär zufolge kam es bereits am Dienstag in einem anderen Teil des Westjordanlands zu einem ähnlichen Zwischenfall, als Siedler Steine auf Autos warfen und die Armee einschreiten musste.

All dies geschah wenige Tage nach den Morden an zwei israelischen Brüdern und einem israelisch-amerikanischen Besucher durch Palästinenser. Als Reaktion darauf verwüsteten Siedler die palästinensische Ortschaft Huwara. Durch die Ausschreitungen wurde ein Palästinenser getötet und viele verletzt.

Unterdessen hat der Skandal um Israels Finanzminister Bezalel Smotrich nun offenbar Folgen für seinen für die kommende Woche geplanten Besuch in Washington D.C. Mit seiner Aussage, Huwara müsse »ausgelöscht« werden, hatte er sowohl in Israel als auch im Ausland für Entrüstung und heftige Kritik gesorgt. Die Organisation Israel Bonds hatte den Minister zu der Amerika-Reise eingeladen.

Keine Gespräche Im Weißen Haus hieß es, Gespräche mit Regierungsbeamten werde es nicht geben. Zuvor hatte ein Sprecher des US-Außenministeriums Smotrichs Aussage als »verantwortungslos, abscheulich und ekelhaft« bezeichnet.

Bei den Vereinten Nationen in New York ließ Generalsekretär António Guterres durch seinen Sprecher erklären, das Statement von Bezalel Smotrich sei »provokativ, aufrührerisch und einfach inakzeptabel«.

Auch Michael Herzog, der israelische Botschafter in den USA, kommentierte die Aussage. Er sagte, es widerspreche Israels Werten, Dörfer auszulöschen.

Die links orientierte jüdisch-amerikanische Organisation T’ruah, der mehr als 2000 Rabbiner und Kantoren angehören, forderte, Minister Smotrich müsse das USA-Visum entzogen werden. ja


Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert