Mossad

Meir Dagan gestorben

Meir Dagan erlag am Donnerstagmorgen den Folgen eines langen Krebsleidens. Foto: Flash 90

Still war er nicht. Obwohl das Schweigen lange Jahre sein Job war. Doch vor allem nach seiner Pensionierung sagte Meir Dagan, was er dachte. Jetzt ist der ehemalige Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad mit 71 Jahren gestorben. Er erlag am Donnerstagmorgen den Folgen eines langen Krebsleidens im Tel Aviver Ichilov-Krankenhaus.

Viele in der israelischen Politikelite brachten nach der Nachricht ihre Trauer auf den sozialen Netzwerken im Internet zum Ausdruck. Zipi Livni, die einst mit ihm persönlich zusammenarbeitete, nannte ihn einen Helden, der ebenso gewusst habe, wie man Soldaten anführe als auch Agenten in ihren geheimen Missionen.

analyst »Er war ein hervorragender Analyst des Regimes, der seine Kritik der verschiedenen Netanjahu-Regierungen ohne Angst aber mit einem großen Verantwortungsbewusstsein geäußert hat«, so Livni weiter. »Ich habe ihn sehr geliebt und bewundert. Und so fühlen alle, die einmal mit ihm gearbeitet haben.«

Dagan, der 1945 in der Ukraine geboren wurde und fünf Jahre später nach Israel auswanderte, füllte verschiedene hohe Positionen im Verteidigungsapparat des Landes und trug den Rang eines Generals. Er kämpfte im Sechstage- und Jom-Kippur-Krieg sowie den ersten Libanon-Kriegen. Von 2002 bis 2011 war er der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad.

traum In den letzten Jahren wurde er zu einem der prominentesten Netanjahu-Gegner des Landes, der seine Meinung stets kundtat. »45 Jahre lang habe ich diesem Land gedient. Alle davon, um den jüdischen und zionistischen Staat zu beschützen. Ich will nicht, dass dieser Traum stirbt«, sagte er nach der Rede von Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem amerikanischen Kongress zum Iran-Deal. Die Rede selbst bezeichnete er als »bullshit«.

Doch auch der in die Kritik Geratene selbst, Premier Netanjahu, zollte am Donnerstag den Leistungen von Dagan Respekt. »Ich fühle große Trauer«, ließ er in einer Pressemitteilung wissen. »Meir war ein mutiger Kämpfer und Anführer, der in großartiger Weise zur Sicherheit des Staates Israel beigetragen hat. Meirs Absicht war es, dass das jüdische Volk nie wieder hilflos und ohne Verteidigung dastehen würde. Dafür hat er sein ganzes Leben lang gearbeitet.«

Libanon

Zwei Blauhelm-Soldaten bei Explosion verletzt

Die israelische Armee kündigte an, den Vorfall zu untersuchen

 12.10.2024

Naher Osten

Hisbollah beschießt Israel an Jom Kippur

Während des höchsten Feiertags feuerten die Terroristen 320 Geschosse

 12.10.2024

Israel

Töne aus dem Widderhorn

Avi Mischan stellt in einem Gewerbegebiet in Rischon LeZion in fünfter Generation Schofarot her

von Andrea Krogmann  11.10.2024

Spanien

Pedro Sanchez fordert internationales Waffenembargo gegen Israel

Der spanische Ministerpräsident untersagt bereits seit den Massakern der Hamas Waffenexporte an den jüdischen Staat

 11.10.2024

Nahost

Mann im Norden Israels bei Explosion getötet

Herabfallende Waffenteile aus dem Libanon sollen die Ursache darstellen

 11.10.2024

Nahost

Iran droht arabischen Staaten bei Hilfe für Israel und USA

Die Drohung zeigt bereits Wirkung

 11.10.2024

Jerusalem

Israel will UNRWA-Sitz in Jerusalem beschlagnahmen

Auf dem Gelände sollen offenbar Wohnungen entstehen

 11.10.2024

Nahost

Israel und USA nähern sich bei Iran-Plänen an

Man bewege sich in die richtige Richtung, sagt ein amerikanischer Beamter

 11.10.2024

Berlin

Solidarität mit Israel: Ja, aber

Bundestagsdebatte zum Jahrestag des terroristischen Überfalls auf den jüdischen Staat. Streit um Waffenlieferungen

von Detlef David Kauschke  10.10.2024