Deutschland

Nobelpreisträgerin Herta Müller warnt vor grassierendem Hass auf Juden

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller Foto: picture alliance/dpa

Nach dem Terroranschlag vor einer Synagoge in Manchester hat die Schriftstellerin Herta Müller vor einer neuen Welle von Antisemitismus in Europa gewarnt. »Der Hass auf Juden zeigt sich überall in Europa und Israel wird immer mehr isoliert, auch in Kultur, Sport und Wissenschaft - Bereiche, die mit dem Krieg gegen die Hamas nichts zu tun haben«, sagte die Literaturnobelpreisträgerin von 2009 der »Welt am Sonntag«.

»In der Diaspora tragen Juden die Kippa unter einer Baskenmütze und entfernen hier in Berlin ihre Namen von Klingelschildern aus Angst vor Angriffen«, so die rumäniendeutsche Autorin, die sich für Freiheit, Menschenrechte und gegen Antisemitismus einsetzt.

Nach der Festnahme mehrerer mutmaßlicher Mitglieder der Terrororganisation Hamas in Berlin warnte Müller zudem vor einer starken Bedrohung durch Islamismus. »Es gibt junge radikalisierte Männer, die gewaltbereit sind. Und es gibt die Schläfer. Ich hoffe, dass die Geheimdienste sie finden, bevor sie zum Einsatz kommen.«

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Schulen hätten die Aufgabe, »Kinder zu sensibilisieren, sie gegen Menschenhass zu erziehen«, sagte sie. »Und Judenhass ist Menschenhass. Klassenfahrten zu einer KZ-Gedenkstätte sollten für jede Schule selbstverständlich sein.«

Zu den antisemitischen Ausschreitungen an Universitäten sagte Müller: »Das Leben ist einfacher, wenn man nicht viel weiß und stattdessen eine Meinung hat. Es muss nicht einmal die eigene sein, man übernimmt sie unter Konformitätsdruck.« Wenn Aktivisten einen Hörsaal demolierten, so Müller, würden alle eingeschüchtert, die zusehen. »Die Möbel sind schnell zerstört, aber die Einschüchterung bleibt.« kna/ja

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