Vermisst

Lebenszeichen nach 111 Tagen

Doron Steinbrecher (30) aus Kfar Aza Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

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Lebenszeichen nach 111 Tagen

Die Hamas hat ein Propagandavideo mit der Geisel Doron Steinbrecher verbreitet

von Sabine Brandes  01.02.2024 09:22 Uhr

Ein neues Hamas-Propagandavideo zeigt die 30-Jährige als Geisel im Gazastreifen zusammen mit den 19-jährigen Soldatinnen Daniella Gilboa und Karina Ariev. Es ist das erste Lebenszeichen der Israelin Doron Steinbrecher, seitdem sie am 7. Oktober 2023 verschleppt wurde. Der Clip beginnt mit der Einblendung »Die Zeit wird knapp« und weist darauf hin, dass die Frauen seit 107 Tagen festgehalten werden (offenbar zum Zeitpunkt der Aufnahme).

Steinbrecher wurde aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza von Hamas-Terroristen entführt. »Den ganzen Morgen über hatten wir Kontakt«, erinnert sich ihre Schwester Amit Ashkenazi. »Doron hatte große Angst.« Schließlich schickte sie noch eine Sprachnachricht: »Sie sind da, sie haben mich.« Es war bisher der einzige Hinweis, dass sie entführt wurde. Eine Woche später erhielt die Familie die Nachricht, dass Doron als vermisst gelte. »Sie ist jung und hat keine doppelte Staatsbürgerschaft«, sagt Ashkenazi niedergeschlagen. »Die Chance, dass sie freigelassen wird, ist sehr gering.«

»Sie leben einen Albtraum«

Das nach 111 Tagen aufgetauchte Video sorgt bei der Familie für zwiespältige Gefühle. Dorons Mutter Simona Steinbrecher findet es »ermutigend, dass wir sie endlich gesehen haben«, doch gleichzeitig ist sie außer sich vor Angst. »Schauen Sie sich ihr Gesicht an, ihre eingefallenen Augen, sie sieht blass aus.« Zum Teil liege es daran, dass sie Medikamente nehmen müsste, die sie seit fast vier Monaten nicht bekommt, zusätzlich zu den harten Bedingungen, unter denen sie leide. »Hunger und Durst – und alles, was die Geiseln dort erleben müssen.« Simona Steinbrecher fleht Premierminister und Kabinett an: »Tun Sie alles, was möglich ist, um eine Einigung zu erzielen, die zur Befreiung von Doron und den anderen Geiseln führt.«

»Unsere Familienangehörigen in Gaza befinden sich in einer schrecklichen Situation, sie leben in einem Albtraum, werden misshandelt, sowohl Männer als auch Frauen. Frauen, die vielleicht schwanger sind. Wir müssen sie schnell rausholen, bevor sie in Gaza Hamas-Kinder zur Welt bringen. Das fordere ich jetzt!«, so die Mutter. Es werde »weder Sieg noch Trost geben«, wenn die Geiseln nicht lebend zurückkommen.

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