Israel

Kurz gemeldet

Nach dem Anschlag: Polizei und Sicherheitskräfte am Einsatzort Foto: Flah 90

Reise
Premierminister Benjamin Netanjahu ist zu einem Besuch in die USA gereist. Vor dem Abflug sagte er vor Journalisten: »Dies ist ein sehr wichtiger Besuch. Ich werde US-Präsident Donald Trump treffen, der ein großer Freund Israels und mein persönlicher Freund ist. Zuallererst werde ich ihm dafür danken, dass er die historische Entscheidung getroffen hat, die Botschaft am Unabhängigkeitstag nach Jerusalem zu verlegen.« Außerdem wolle der Premier die Aggression und nuklearen Bestrebungen Irans besprechen. Für die Israelis habe Netanjahu drei Ziele vor Augen, versprach er: »Sicherheit, Frieden und wirtschaftlichen Wohlstand«. Es ist bereits das fünfte Treffen zwischen den beiden Regierungschefs, seitdem Trump Präsident ist. Ein diplomatischer Vertreter Israels ließ verlauten, es sei möglich, dass Netanjahu den US-Präsidenten zur Botschaftseröffnung nach Israel einlädt. Währenddessen stehen beide Politiker in ihren Ländern unter massivem Druck: Trump unter anderem wegen der andauernden Ermittlungen in Sachen Einmischung Russlands im Zuge der US-Wahlen und Netanjahu wegen der Korruptions-Vorwürfe in drei verschiedenen Fällen. In den jüngsten Schlagzeilen hieß es, dass auch sein einstiger Berater und Vertrauter Nir Hefetz Gespräche führt, Zeuge der Anklage zu werden.

Anschlag
Bei einem vermeintlichen Anschlag mit einem Auto sind am Sonntag in der nördlichen Stadt Akko zwei Soldaten und ein Grenzpolizist leicht verletzt worden. Der Fahrer, ein arabischer Israeli, fuhr mit seinem Jeep in eine Gruppe von Menschen in der Nähe des Marktes in der Innenstadt. Er wurde angeschossen und mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei gab an, dass der Anschlag »politisch« motiviert sei. Die Familie des Verdächtigen jedoch bestreitet dies und erklärte, er habe sich so sehr über einen Strafzettel in Höhe von 1000 Schekeln aufgeregt, dass er überreagiert habe. Ein Beweis, dass es sich nicht um einen Terroranschlag gehandelt habe, sei die Tatsache, dass der Mann mit seiner hochschwangeren Ehefrau im Auto saß.

Rede
Zum ersten Mal hat der Vorsitzende der Arbeitspartei, Avi Gabbay, vor der pro-israelischen Lobbygruppe AIPAC in Washington gesprochen. Er rief zu einem demilitarisierten palästinensischen Staat auf und versprach, »abgelegene Siedlungen im Westjordanland« räumen zu lassen, die Israel keinerlei Nutzen brächten. Gabbay kritisierte zudem den palästinensischen Diskurs, der antisemitische Charakteristika aufzeige. Anders als Regierungschef Benjamin Netanjahu bezog er politisch klar Stellung, forderte eine Zweistaatenlösung für den Friedensprozess und betonte: »Wir müssen uns von den Palästinensern loslösen.«

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert