Israel

Kurz gemeldet

Ausgezeichnet: der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet Foto: JA screenshot

Auszeichnung
Der israelische Inlandsgeheimdienst hat im Jahr 2016 mehr als 400 Terroranschläge vereitelt, gab die Sicherheitsbehörde kurz vor Jahresende an. Für ihre herausragenden Leistungen bei der Terrorbekämpfung wurde sie jetzt mit dem Preis des Premierministers für besondere Operationen ausgezeichnet. »Der Schin Bet konnte diese Zahl an schwerwiegenden Attacken dank hochwertiger Geheimdienstarbeit, seiner fortschrittlichen Technologie und der exzellenten Mitarbeiter verhindern«, so der Leiter der Behörde, Nadav Argaman.

Kinder
Die Regierung hat am Mittwoch mehr als 200.000 Dokumente für die Öffentlichkeit freigegeben, die die Fälle der jemenitischen Kinder betreffen, die zwischen 1948 und 1954 in israelischen Krankenhäusern verschwunden sein sollen. In den ersten Jahren nach der Staatsgründung sollen angeblich Hunderte – manche sprechen von über Tausend – Babys und Kleinkinder von Neueinwanderern verschwunden sein. Den Eltern wurde gesagt, sie seien in Krankenhäusern gestorben. Doch nur die wenigsten von ihnen erhielten eine Sterbeurkunde. Viele der Betroffenen sind überzeugt, dass ihr Nachwuchs entführt und später an reiche aschkenasische Familien verkauft wurde. Insgesamt drei Untersuchungsausschüsse waren 1967, 1988 und 1995 zu dem Schluss gekommen, dass es keine Verschwörung gegeben habe, Kinder ihren Eltern wegzunehmen. In den 1033 dokumentierten Fällen seien 972 Babys und Kleinkinder schlicht im Krankenhaus gestorben, 56 seien anonym geblieben. Die Gerüchte verstummten allerdings nie. Die entsprechenden Dokumente, die eigentlich bis 2071 unter Verschluss bleiben sollten, können nun im Internet eingesehen werden. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte, diese Entscheidung solle das »historische Unrecht« korrigieren, dass den Eltern das Schicksal ihrer Kinder verschwiegen wurde.

Syrien
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat verschiedenen Berichten zufolge die israelische Delegation bei den Vereinten Nationen angewiesen, die Abstimmung zur Syrien-Resolution zu schwänzen. Die Resolution soll es erlauben, Menschenrechtsverletzungen im syrischen Bürgerkrieg zu untersuchen. Angeblich sei die Anweisung Netanjahus auf Druck Russlands zustande gekommen. Der israelische Premier ist extrem verärgert über die UN-Entscheidung gegen die israelischen Siedlungen im Westjordanland, für die er die Obama-Regierung verantwortlich macht. Ein Vertreter des israelischen Außenministeriums hatte inoffiziell bestätigt: »Dies war eine diplomatische Entscheidung, die auf höchster Regierungsebene getroffen wurde.« Das Büro des Premiers äußerte sich dazu nicht. Die Resolution war angenommen worden, nachdem 105 Nationen dafür gestimmt hatten. Oppositionspolitiker Yair Lapid (Jesch Atid) schrieb anschließend auf seiner Facebook-Seite, dass sein Vater Tommy Lapid, ein Holocaust-Überlebender, Israel für das Schweigen nicht vergeben hätte: »Kinder in Syrien werden ermordet. Zehntausende von Kindern sind hungrig, wie es mein Vater war, werden bombardiert, sind zum Tode verurteilt. Und wir kommen nicht zur Abstimmung? Wir wurden nicht einmal gebeten zu helfen. Nur, um moralisch Stellung zu beziehen – doch nicht einmal das haben wir getan.«

Facebook

Es könnte schon bald Gesetz werden. Der sogenannte Facebook-Vorschlag geht in die Abstimmung in der Knesset. Er besagt, dass israelische Gerichte Unternehmen wie Google, Facebook und Co. auffordern könnten, Inhalte im Internet, die als aufwieglerisch und zur Gewalt aufrufend eingestuft werden, zu entfernen. Eingebracht wurde der Vorschlag von Justizministerin Ayelet Shaked (Jüdisches Haus) und Sicherheitsminister Gilad Erdan (Likud). »Dieses Gesetz würde Israel das Werkzeug geben, Inhalte, die auf Terror und Mord abzielen, umgehend entfernen zu lassen«, erläuterte Erdan. Die Internetriesen wollen das Problem nach eigenen Angaben nicht ignorieren. Facebook, Microsoft, Twitter und YouTube erklärten, dass sie eine gemeinsame Datenbank einrichten wollen, um entsprechenden Inhalten auf die Spur zu kommen. Demokratieschützer in Israel sehen in dem Gesetz eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit.

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025