Israel

Kurz gemeldet

Gedenken im Peres Center for Peace Foto: Flash 90

Befragung
Ronald S. Lauder, Präsident des World Jewish Congress, wurde – wie israelische Medien am Dienstag berichteten – bei seiner Ankunft zu den Trauerfeierlichkeiten für den ehemaligen Staatspräsidenten Schimon Peres von der israelischen Polizei zu einer Befragung im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Premier Benjamin Netanjahu angehalten. Den Behörden gegenüber soll Lauder laut Channel 2 sein Unverständnis darüber geäußert haben, wie die Polizei ihn gestoppt habe. Lauder war vom Gedenken in Babi Jar nach Israel geflogen. Für ihn sei nicht nachvollziehbar, dass man ihn ohne Vorwarnung für eine Befragung anhalten wollte.

Trauer

Die Familie des verstorbenen Präsidenten Schimon Peres sitzt derzeit Schiwa. Der 93-jährige Politiker war am vergangenen Mittwoch nach einem schweren Schlaganfall gestorben. Peres’ Kinder und Enkel haben die Israelis aufgefordert, ihrem ehemaligen Staatsoberhaupt die letzte Ehre zu erweisen und sie im Peres Center for Peace in Jaffa zu besuchen. Chemi Peres sagte: »Wir sind in tiefer Trauer versunken und fühlen, dass dies nicht nur unser Verlust, sondern der aller Israelis ist. Die Liebe und Unterstützung, die wir aus Israel und der ganzen Welt erhalten haben, lindern den großen Schmerz.« Hunderte von Besuchern strömen täglich in das Zentrum. Darunter war auch eine 20-köpfige Delegation arabischer Bürgermeister und lokaler Ratsmitglieder. Die Führung der Partei Vereinigte Arabische Liste, die in der Knesset vertreten ist, war nicht zu Peres’ Beerdigung erschienen, weil sie die Vergangenheit als »kompliziert« bezeichnete. Die Delegation von arabischen Politikern und religiösen Oberhäuptern aus verschiedenen Gemeinden aber kritisierte dieses Verhalten und brachte der Familie ihr »aufrichtiges Beileid« entgegen.

Gerüchte
Kaum hat das neue jüdische Jahr in Israel begonnen, brodelt auch schon wieder die politische Gerüchteküche. Der TV-Kanal 10 berichtete, dass sich der Likud in Verhandlungen mit der Zionistischen Union befinde. Angeblich seien die Gespräche sogar »positiv vorangeschritten«, und die Oppositionspartei könnte schon bald der Regierung angehören. Der Chef der Arbeitspartei, Isaac Herzog, solle das Amt des Außenministers erhalten, sieben weitere Politiker, darunter Zipi Livni, andere Portfolios. Angeblich sollten mit dem Zutritt der Zionistischen Union umgehend die Friedensgespräche mit den Palästinensern wiederaufgenommen werden. Doch sowohl Quellen im Likud wie auch Herzog selbst dementierten. »Es tut mir leid, dass während der Feiertage falsche Nachrichten verbreitet werden. Ich wünsche allen ein frohes und süßes neues Jahr«, schrieb Herzog.

Flottille
Die Israelis bereiten sich auf die Ankunft einer Flottille vor, die voraussichtlich am Mittwochnachmittag versuchen wird, die Blockade des Gazastreifens auf dem Seeweg zu durchbrechen. Das Schiff mit Namen »Zaytouna« ist in Griechenland losgefahren. An Bord sind ausschließlich Frauen, die ihre Aktion »Freiheits-Flotilla« nennen. Bei den 13 Teilnehmerinnen handelt es sich um Aktivistinnen aus verschiedenen Ländern. Mit dabei ist die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire. Die israelische Marine erklärte, sie sei bereit, das Schiff in den Hafen von Aschdod zu schleppen, um den Durchbruch der Blockade zu verhindern.

Kairo

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