Israel

Kuchen an Schabbes

Sonia Rozenblatt, 85, probiert Kuchen vom israelischen Freiwilligen Din Belz. Foto: dpa

Für Tausende ältere Israelis wie Sara Weinsten ist das Alleinsein während der erneuten Ausgangsbeschränkungen im Land schwierig und deprimierend. »Einsamkeit bringt die Vergangenheit zurück, und es ist hart«, sagt Weinsten. Die 85-Jährige hat den Holocaust überlebt und wohnt jetzt in der zentralisraelischen Stadt Jawne.

Doch jede Woche, immer kurz vor Schabbes, klopft es an ihrer Tür: Es ist einer von Tausenden Freiwilligen, die Gebäck zu älteren, allein lebenden Israelis bringen. »Ich weiß, es gibt jemanden, der an mich denkt, ich bin nicht alleine auf der Welt«, sagt sie. »Jemand denkt daran, mir den Schabbat zu versüßen.«

»Süßigkeiten für die Seele« wurde im vergangenen Jahr gestartet, schon vor der Pandemie, von einem Freizeitbäcker aus Tel Aviv.

Die zweiten Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie wurden in Israel am 18. September verhängt, damals hatte das Land eine der höchsten Infektionsraten der Erde. Das Gesundheitsministerium hat mehr als 300.000 Fälle bestätigt, darunter 2278 Todesfälle mit dem Virus.

»Süßigkeiten für die Seele« wurde im vergangenen Jahr gestartet, schon vor der Pandemie, von einem Freizeitbäcker aus Tel Aviv. Der 28-jährige Itamar Glaser wollte die Moral derjenigen heben, die aus gesundheitlichen Gründen ihr Haus nicht verlassen können. »Ich sage immer, dass 90 Prozent der Probleme auf der Welt mit einem Stück guten Käsekuchens gelöst werden können.« Er wolle ein weltweites Netzwerk bilden, um der Einsamkeit mit sozialer Interaktion und Kuchen zu begegnen.

Als der Virus-Ausbruch im März in Israel begann, musste das Team die Kuchenlieferungen zunächst stoppen, aus Sorge um die Gesundheit der älteren Menschen. »Was dann passierte ist, dass zwei Wochen, nachdem wir das Projekt beendet haben, uns die Älteren anriefen: »Warum habt ihr mit den Besuchen aufgehört?««, sagt er. Heute liefert die Gruppen mehr als 1000 Kuchen pro Woche.

»Ich sage immer, dass 90 Prozent der Probleme auf der Welt mit einem Stück guten Käsekuchens gelöst werden können.«

Sharon Jaron, 42 Jahre alt, besucht im Rahmen des Programms mehrere Menschen. Bei einigen Leuten beginnen sich wirtschaftliche Auswirkungen durch die Pandemie zu zeigen. Einige, die zu Beginn in einer besseren Lage waren, »rufen uns an, »wann wird der Kuchen ankommen? Ist es möglich, mehr Dinge als Kuchen zu bekommen, könnt ihr Grundzutaten hinzufügen?««, erzählt Jaron. »Das bricht dir ein bisschen das Herz.«

Sie sagt, der kleine Akt, einen Kuchen zu backen und Zeit mit denjenigen zu verbringen, die zuhause alleine sind, »gibt ihnen das Gefühl von Wichtigkeit, um die Einsamkeit zu erleichtern«. dpa

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