Palästinensische Gebiete

Kritik an Al-Dschasira-Verbot: »Pressefreiheit in Gefahr«

Logo des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira Foto: dpa

Das vorläufige Sendeverbot für Al-Dschasira in den besetzten palästinensischen Gebieten hat für Kritik des Verbands der Auslandspresse in Israel (FPA) gesorgt. Der Schritt der Palästinensischen Behörde werfe »ernsthafte Fragen zur Pressefreiheit und zu den demokratischen Werten in der Region auf«, heißt es in einer FPA-Stellungnahme von Donnerstag.

Der katarische Sender sei eine wertvolle Informationsquelle über die Lage in den palästinensischen Gebieten einschließlich des Gazastreifens, so die Lobbygruppe weiter. Sie fordert die Palästinensische Behörde auf, den Dialog mit dem Sender zu suchen, »um etwaige Bedenken in einer Weise auszuräumen, die mit den internationalen Standards der Medienfreiheit in Einklang steht«.

Lesen Sie auch

Die Behörde hatte am Mittwochabend vorläufig jegliche Tätigkeiten Al-Dschasiras gesperrt und dem Sender Hetze, Voreingenommenheit und Einmischung in innere Angelegenheiten vorgeworfen. Von der Suspendierung betroffen sind laut Medienberichten alle Journalisten und Mitarbeiter von Al-Dschasira und seinen Tochtergesellschaften, bis ihr rechtlicher Status geklärt sei.

Hetze, Voreingenommenheit und Einmischung in innere Angelegenheiten

Al-Dschasira hatte das Vorgehen in einem Post im Kurznachrichtendienst X als Versuch kritisiert, »den Sender von der Berichterstattung über die sich zuspitzenden Ereignisse in den besetzten Gebieten abzuhalten«. Kritiker sprachen von einem alarmierenden Präzedenzfall und einem Schaden für die Presse- und Meinungsfreiheit.

Die Abgeordneten des israelischen Parlaments hatten im vergangenen Mai für eine Schließung von Al-Dschasira in Israel gestimmt und dies mit antiisraelischer Hetze begründet. Ferner führte die israelische Polizei im September eine Razzia gegen die Büros des Senders im von Israel besetzten Westjordanland durch. kna

Nahost

Es brodelt zwischen Israel und dem Libanon

Israelische Armee beschießt nach Bruch des Waffenstillstands durch die Hisbollah Terrorstellungen im Südlibanon und in Beirut

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

»Bringt die letzten Drei zurück!«

Demonstranten fordern die Rückgabe der Geiseln aus Gaza – und eine unabhängige Untersuchungskommission

von Sabine Brandes  23.11.2025

Hamas

»Damit die Welt versteht, was wirklich geschehen ist«

Im vollständigen Interview spricht die Ex-Geisel Guy Gilboa-Dalal detailliert über den sexuellen Missbrauch in Gaza

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

Rückkehr der Künstler

Seit der Waffenruhe öffnen neue Galerien und Werkstätten in Jaffa. Spaziergang durch einen Stadtteil, der wieder zu sich selbst findet

von Luisa Müller  23.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025