Die Kotel in der Jerusalemer Altstadt ist mit Blick auf Pessach Konservierungsmaßnahmen unterzogen worden. Dabei wurde gelöster Stein sowie flüssiger Mörtel auf Kalksteinbasis in Lücken und Risse eingebracht, wie die für die Verwaltung der heiligen Stätte zuständige »Western Wall Heritage Foundation« und die israelische Antikenbehörde (IAA) am Montag mitteilten.
Eine Untersuchung habe Schäden an der äußeren Schicht mehrerer Steine ergeben, erklärte IAA-Chefkonservator Jossi Vaknin. Die Injektionsmethode sei die beste Art, die Steine zu reparieren und gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Zugleich soll damit die Sicherheit der Besucher gewährleistet werden.
schäden Als einen der Hauptverursacher für die Verwitterungsschäden benannte Vaknin »das Ökosystem, das einen integralen Bestandteil der Landschaft der alten Kotel bildet«. Dazu zählten zahlreiche Pflanzen wie etwa Kapern, die ihre Wurzeln in die Mauer schlagen, sowie Vögel, die in der Mauer nisten. Das einzigartige Ökosystem solle durch die nichtinvasiven Eingriffe erhalten bleiben.
Im Juli 2018 hatte sich ein rund 100 Kilogramm schwerer Stein aus der Kotel gelöst und war auf den darunterliegenden Gebetsbereich gestürzt. Verletzt wurde niemand. Nach einer Studie von 2014 verfallen bestimmte Teile der Kotel aufgrund ihrer Beschaffenheit deutlich schneller als andere und gefährden damit möglicherweise die Stabilität der Stätte.
Halbjährlich, jeweils vor dem Pessachfest und den Hohen Feiertagen im Herbst, werden nach IAA-Angaben die Steine der Kotel einer Inspektion durch Spezialisten unterzogen. Die Arbeiten vor Ort unterliegen religiösen Auflagen durch den Rabbiner der Kotel, Schmuel Rabinowitz. kna