Ein weiterer Skandal erschüttert den Likud. Nachdem die Ermittlungen gegen Premierminister Benjamin Netanjahu schon seit einer Weile auf Hochtouren laufen, ist nun auch einer seiner engsten Verbündeten ins Visier der Behörden geraten. Gegen David Bitan, den Koalitionsvorsitzenden und lautstarken Unterstützer des Regierungschefs, wird wegen Korruption ermittelt.
Schulden Bitan wurde erst 2015 in die Knesset gewählt. Es wird vermutet, dass der Politiker von 2005 bis 2015, in seiner Zeit als stellvertretender Bürgermeister von Rischon LeZion, Bestechungsgelder angenommen haben soll. Bitan habe massive private Schulden angehäuft und habe sich sogar zeitweilig vor dubiosen Kredithaien verstecken müssen, heißt es in Berichten.
Jetzt ermittelt die Betrugssondereinheit der Polizei, ob Bitan im Gegenzug für Bestechungsgelder tatsächlich Bau- und Entwicklungsgenehmigungen erteilt habe. Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit genehmigte die Untersuchung.
Bitan selbst betont, eine reine Weste zu haben. Die Vorwürfe seien Versuche, ihn politisch zu schwächen. »Das ist eine widerliche Hexenjagd von ›Haaretz‹ gegen jemanden, der nicht in ihre Agenda passt.« Die linksliberale Tageszeitung hatte als erste von den Ermittlungen berichtet.