Medizin

In Israel können Kinder wohl ab nächster Woche geimpft werden

»Bitte mal den Arm frei machen«: Mitarbeiterin des Ziv Medical Center in Safed Foto: Flash 90

Israelische Behörden erwarten die Zulassung für eine Impfung von Kindern mit dem BioNTech/Pfizer-Vakzin bereits in der nächsten Woche. Damit könnten noch vor dem Beginn des nächsten Schuljahres im September alle Zwölf- bis 15-Jährigen geimpft sein.

ZULASSUNG Die US-amerikanische Behörde für die Zulassung von Lebens- und Arzneimitteln FDA soll sich nach Angaben in israelischen Medien in der letzten Phase des Genehmigungsprozesses befinden. Eine Zulassung des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer für Kinder wird daher jeden Tag erwartet. Das Unternehmen hatte angegeben, dass ihr Impfstoff in dieser Altersgruppe »einen hundertprozentigen Schutz bietet«.

Pfizer hatte im März die vorläufigen Ergebnisse einer Studie mit 2260 Freiwilligen veröffentlicht. Es seien bei den Geimpften keine Fälle von Covid-19 gefunden wurden, im Gegensatz zu 18 Personen, die lediglich eine Placebo-Spritze erhalten hatten. Die Studie soll die Jugendlichen für die kommenden zwei Jahren wegen eventueller Langzeitfolgen weiteruntersuchen.

93 führende Mediziner in Israel raten von einer »vorschnellen Impfung von Kindern ab, weil man nicht ausreichend Informationen hat«.

Die Vereinigung für Kinderärzte in Israel rief die Eltern auf, ihre Kinder impfen zu lassen. Eine Gruppe von 93 führenden Medizinern jedoch warnte in einem offenen Brief vor einer »voreiligen Impfung von Kindern, weil man derzeit dafür noch keine ausreichenden Informationen hat«.

IMPFAKTION Die israelische Regierung will dennoch sofort nach der Zulassung »eine umfassende Impfaktion für Zwölf- bis 15-Jährige starten«. Es wird sogar erwartet, dass Kinder unter zwölf Jahre noch im Herbst dieses Jahres geimpft werden könnten.

Im vergangenen Monat hatte die israelische Regierung einen weiteren Vertrag mit dem Unternehmen unterzeichnet, um zusätzliche Millionen von Dosen des Impfstoffes zu erhalten.

REISEVERBOT Derweil verkündete das Gesundheitsministerium am Montag ein sofortiges Reiseverbot in sieben Länder: Indien, Mexiko, Südafrika, Brasilien, Äthiopien sowie die Ukraine und die Türkei. Israelis dürfen nur mit Sondergenehmigung in diese Nationen reisen. Zwischenlandungen sind erlaubt, wenn sie nicht länger als zwölf Stunden Aufenthalt beinhalten.

Damit soll das Einführen von Varianten des Coronavirus verhindert werden. Allerdings wurden bereits einige neue in Israel entdeckt: Ein geimpfter Erwachsener und ein Baby seien mit der Variante aus Südafrika infiziert, gab das Ministerium an. Es wurde nicht bekannt, ob die beiden symptomatisch sind.

»Es gibt keine eindeutigen Informationen, inwieweit diese Varianten geimpfte oder genesene Personen gefährden.«

Gesundheitsministerium Israel

Auch die Mutation, die derzeit in Indien grassiert, ist in Israel. Mindestens 60 Personen hätten sich damit angesteckt. »Es gibt jedoch noch keine eindeutigen Informationen, inwieweit diese Varianten geimpfte oder genesene Personen gefährden«, so das Ministerium.

AUSRÜSTUNG Das Außenministerium gab an, dass es »Flugzeugladungen voller medizinischer Ausrüstung, darunter auch Beatmungsgeräte und Sauerstoffgeneratoren, nach Indien schickt«. Das Gesundheitssystem des Landes ist bereits unter der Last von einer neuen Welle von Infektionen zusammengebrochen.  

»Indien ist einer unserer engsten und wichtigsten Freunde«, erklärte Außenminister Gabi Ashkenazi dazu. »Besonders in dieser schwierigen Lage sind wir an der Seite Indiens und senden Ausrüstung an unsere Brüder.«

Stimmen aus Israel

»Israelis sind Weltmeister darin, an der Normalität festzuhalten«

Wie ist die Stimmung im Land, nachdem Israel in der Nacht auf den beispiellosen Angriff des Iran reagiert hat? Sechs Stimmen.

von Sophie Albers Ben Chamo  19.04.2024

Luftfahrt

Lufthansa und Swiss stellen Flüge nach Israel ein

Die Hintergründe

 19.04.2024

Brüssel

EU verhängt Sanktionen gegen vier israelische Siedler

Dies bestätigten Diplomaten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur

 19.04.2024 Aktualisiert

Gaza-Krieg

Mehr als 7200 israelische Soldaten in Gaza-Krieg verwundet

Rund ein Drittel der bei dem Militäreinsatz gegen die Hamas verletzten Soldaten kämpfen mit psychischen Problemen

 19.04.2024

Nahost

Angriff wird im Iran heruntergespielt

Das Mullah-Regime bezeichnete Berichte über den Angriff auf die Luftwaffenbasis als Propaganda

von Sabine Brandes  19.04.2024

Berlin/Jerusalem

Hunger-Streit zwischen Baerbock und Netanjahu

Der Ministerpräsident und die Außenministerium sollen sich über die Lage in Gaza gestritten haben

 19.04.2024

Nahost

Keine Berichte über Schäden nach Angriff im Iran

Mehrere Flugobjekte am Himmel von Isfahan seien abgeschossen worden, erklärt das Mullah-Regime

 19.04.2024

Nahost

Griff Israel den Iran von innen heraus an?

Lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen hier

 19.04.2024 Aktualisiert

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024