Nach den Unruhen während des Jerusalemtags fordert Verteidigungsminister Benny Gantz das Verbot von rechtsextremistischen jüdischen Gruppen in Israel. »Die Zeit ist gekommen, La Familia und Lehava als terroristische Organisationen einzustufen«, machte er klar.
Beim Fahnenmarsch am Sonntag durch das muslimische Viertel der Altstadt hätten die beiden Gruppen »an vorderster Front zu Gewalt und Hetze beigetragen«. Mitglieder von Lehava und La Familia wurden gesehen, wie sie arabische Bewohner der Altstadt angriffen und rassistische Gesänge wie »Tod den Arabern« und »Dein Dorf soll brennen« skandierten.
rechtspartei Gantz sagte, er wisse, dass das Thema bei Sicherheitsorganisationen bereits angesprochen wurde, »und ich vertraue darauf, dass sie diese Überlegungen auf die bestmögliche Weise anstellen«. Nach einem Treffen mit der Polizei verurteilte auch Premierminister Naftali Bennett von der Rechtspartei Jamina die »Gruppe von Extremisten hinter der Gewalt« und sagte, sie würden vor Gericht gestellt.
Außenminister Yair Lapid merkte an, die Feierlichkeiten seien von Gruppen wie La Familia und Lehava gekidnappt worden.
Außenminister Yair Lapid merkte an, die Feierlichkeiten seien von Gruppen wie La Familia und Lehava gekidnappt worden. »Aus einem Tag der Freude haben sie einen des Hasses gemacht. Diese Leute sind keine Patrioten. Jerusalem hat etwas Besseres verdient.«
hetze Die auf dem Marsch durch die Hauptstadt gezeigte Gewalt und Hetze wurde von den Vorsitzenden mehrerer politischer Parteien ausführlich diskutiert und verurteilt, von anderen jedoch ignoriert, insbesondere von der rechtsgerichteten Likud-Partei und der rechtsextremen Otzma Hajehudit. Der Leiter von Lehava, Bentzi Gopstein, kritisierte Gantz’ Äußerungen und sagte, die Organisation würde ihn überleben.
Sowohl La Familia als auch Lehava wurden im Laufe der Jahre immer wieder mit Fällen von Gewalt gegen Araber in Verbindung gebracht. La Familia ist eigentlich ein Fanklub der Jerusalemer Fußballmannschaft Beitar, obwohl sich die Mannschaft wiederholt davon distanziert hat.
Lehava ist gegen Assimilierung und spricht sich auch gegen die LGBTQ-Gemeinde aus. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Barlev (Arbeitspartei), unterstützt die Forderungen, dass die beiden Organisationen illegal sein sollten.