Israel

Kein Waffenstillstand

In Bereitschaft: israelische Truppen an der Grenze zum Gazastreifen Foto: Flash 90

Die Verwirrung um eine vermeintliche Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel hatte den ganzen Morgen über angehalten. Zwar war es im Süden des Landes ruhig geblieben, doch gegen Mittag tauchten verschiedene Medienberichte auf, dass es in Wirklichkeit überhaupt keine Vereinbarung gebe.

Palästinensische Quellen hatten sogar die angeblichen Bedingungen für eine vermeintliche Waffenruhe veröffentlicht: Sämtliche Gewalt aus dem Gazastreifen müsse sofort aufhören, dazu gehörten auch die Brandbomben und -drachen, die regelmäßig auf israelisches Gebiet geschickt werden und größte Schäden verursachen.

»Alle Gerüchte über einen Waffenstillstand sind nicht korrekt«, betont Israels Sicherheitsminister Erdan.

GRENZZAUN Auch dürfe es am kommenden Freitag keinen Protest am Grenzzaun geben. Es wäre der Jahrestag der gewalttätigen israelfeindlichen Demonstrationen mit dem Titel »Marsch der Rückkehr«, die am 30. März 2018 begonnen hatten.

Israels Sicherheitsminister Gilad Erdan sagte in einem Interview mit dem Armeeradio: »Wir werden damit weitermachen. Die Hamas muss für ihre Angriffe auf israelische Bürger einen heftigen Preis zahlen. Daher sind alle Gerüchte über einen Waffenstillstand nicht korrekt.«

Premier Netanjahu hatte die Anweisung gegeben, weiterhin Ziele der Terrororganisationen im Gazastreifen zu beschießen.

Auch die Tageszeitung »Haaretz« zitierte einen Offiziellen der israelischen Regierung mit den Worten, dass kein Abkommen für einen Waffenstillstand ausgehandelt worden sei. Im Gegenteil: Der Premier, mittlerweile zurück aus Washington, hatte die Anweisung gegeben, weiterhin Ziele der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen zu beschießen.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu drohte am Dienstag mit weiteren Militäraktionen gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas. Die Armee Israels habe in den vergangenen 24 Stunden wichtige Hamas-Einrichtungen zerstört, sagte Netanjahu bei einer Video-Liveschaltung bei der Jahrestagung der israelisch-amerikanischen Lobbyorganisation AIPAC in Washington. »Wir sind bereit, noch viel mehr zu tun. Wir werden tun, was zur Verteidigung unseres Volkes und unseres Staates notwendig ist.«

ANGABEN Es wäre nichts Neues, dass aus dem Gazastreifen widersprüchliche Angaben veröffentlicht werden. In den vergangenen Wochen gab es zum Raketenbeschuss mehrfach falsche Informationen.

Viele Israelis befürchten eine Eskalation und eventuelle kriegerische Auseinandersetzungen. Mittlerweile haben auch mehrere Verwaltungen von Städten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens liegen, die Sicherheitsräume für die Bürger geöffnet, darunter Tel Aviv, Netanja und Rischon LeZion.  (mit dpa)

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert

Israel

Jerusalem: Sechs Verletzte bei zwei Terroranschlägen

Die Polizei fasste in einem der Fälle zwei Täter

 22.04.2024 Aktualisiert

Nahost

Israel kündigt »weitere schmerzhafte Schläge« gegen den Hamas-Terror an

Die Lage am Montagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 22.04.2024

Pessach in Israel

Den wenigsten ist nach Feiern zumute

Von Freiheit kann keine Rede sein – und der Riss innerhalb der israelischen Gesellschaft ist deutlich spürbar

von Sabine Brandes  21.04.2024

Israel

Empörung über mögliche US-Sanktionen gegen Armee-Bataillon

Benjamin Netanjahu: Maßnahme wäre »der Gipfel der Absurdität und ein moralischer Tiefpunkt«

 21.04.2024

Nahost

Israel soll unentdeckt Irans Luftabwehr beschädigt haben

Ziel sei es gewesen, der islamischen Republik eine konkrete Nachricht zu senden

von Nicole Dreyfus  21.04.2024