Fake News

Kampf dem Online-Hass

Überlebt um zu erzählen auf Instagram Foto: Screenshot

Nach den blutigen Massakern der Hamas und der beunruhigenden Verbreitung von gefälschten Nachrichten in sozialen Medien haben etwa 30 internationale Studierende der Universität Tel Aviv (TAU) eine Task Force gebildet, um Fake News den Kampf anzusagen. Sie wollen die verifizierte Wahrheit darüber zu erzählen, was am 7. Oktober tatsächlich in Israel geschehen ist.  

»Wir sind eine Gruppe ganz verschiedener Studenten mit unterschiedlichem Hintergrund, Religion, Nationalität und sogar mit unterschiedlichen politischen Ansichten«, sagt Maria Ellal, eine der Gründerinnen und derzeit Studentin aus Malta am internationalen MA-Programm Sicherheit und Diplomatie. »Wir versuchen lediglich, Botschaften dessen zu vermitteln, was wir vor Ort sehen.«

Internationale Studenten mit unterschiedlichem Hintergrund

Die Task Force hat auf Instagram, TikTok, X und Facebook Konten eingerichtet, über die Mitglieder die Geschichten von Opfern und Überlebenden des Terroranschlags teilen. Jeder Beitrag wurde von mehreren Quellen auf Fakten überprüft. Die Task Force erstellt außerdem eine Inhaltsdatenbank, während sie die seit dem Angriff vom 7. Oktober verbreiteten Online-Inhalte analysiert.

»Wir versuchen lediglich, die Botschaft dessen zu vermitteln, was wir vor Ort sehen.«

studentin maria ellal

»Die Task Force verbreitet wahrheitsgetreue und faktenbasierte Informationen, denn im Krieg stirbt als erstes die Wahrheit«, erklärt der US-Amerikaner Ari Spielman, ein weiterer Gründer der Task Force, der für Umweltstudien eingeschrieben ist. »Wir überprüfen die Konten von Überlebenden und laden Geschichten hoch, damit in Zukunft nicht behauptet werden kann, es sei nicht geschehen. Denn Holocaust-Leugnung, Völkermord-Leugnung, das ist etwas, was sogar in einer Zeit passiert, in der wir überprüfte Fakten und Fotoinformationen haben.«

Darüber hinaus haben Mitglieder einen offenen Brief geschrieben, in dem sie sich verpflichten, »unser Wissen und unsere internationale Perspektive zu nutzen, um das Bewusstsein von Gesellschaften weltweit zu schärfen«. Das Schreiben wurde von mehr als 150 internationalen TAU-Studenten aus Ländern wie Malta, den USA, Kanada, Russland, Ukraine, Frankreich, Hongkong und Polen unterzeichnet.

Maureen Adiri Meyer, die Direktorin der Lowy International School der Tel Aviv University ist besonders »in dieser schrecklichen Zeit sehr stolz« auf die internationale Studentengemeinde. »Wir und die gesamte TAU-Gemeinschaft versuchen im Moment, diese und alle anderen von Studenten geführten Initiativen zu unterstützen, so gut wir können.«

Projekt auf Instagram »Überlebt, um zu erzählen«

Ein anderes Projekt kommt von israelischen Studenten der Harvard-Universität in den USA: @survived.to.tell (@ueberlebt.um.zu.erzaehlen) ist eine Instagram-Seite, die Geschichten von Israelis erzählt, die die Massaker im Süden des Landes überlebt haben. Die Seite wurde in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation Israel-is gegründet. In zwei Wochen erreichte sie 115.000 Follower und siebeneinhalb Millionen Aufrufe. Mittlerweile gibt es neben der englischen auch deutsche, spanische und italienische Versionen.

Ins Leben gerufen wurde die Seite von Nim Ravid, einem israelischen Studenten. »Ich sah, dass die sozialen Medien zwar voller Augenzeugenberichte der Überlebenden des Massakers sind, aber dass diese persönlichen Geschichten das Ausland nicht erreichen.« Er tat sich mit seinem Freund und ehemaligen IDF-Kameraden Meirav zusammen, der für Israel-is arbeitet, die sich für die Verbesserung des Images von Israel einsetzt. Derzeit arbeiten 50 Studenten der Harvard-Universität und aus der ganzen Welt an der Plattform.

Die Geschichten sind Augenzeugenberichte – unfassbar tragisch und herzzerreißend – von Überlebenden des Nova-Massakers, bei dem 260 israelische Zivilisten, meist junge Menschen, ermordet wurden, als sie auf einer Party das Leben feierten. Auch online sind Schicksale von Familien, die von der Hamas nach Gaza entführt wurden, und Berichte von Freiwilligen der Organisation Zaka, die bei der Bergung der Opfer helfen.

Tierschutz

Hilfe für die Straßentiger

In Israel leben schätzungsweise eine Million streunende Katzen. Eine Studie der Hebräischen Universität zeigt, warum das Füttern der Vierbeiner auch Nachteile haben kann

von Sabine Brandes  16.11.2025

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025