Israel

Jerusalem ist jung, divers und auf Wachstumskurs

Blick von oben auf den Tempelberg in Jerusalem Foto: Getty Images

Jerusalem ist laut dem statistischen Jahrbuch 2020 jung, divers und im Wachsen begriffen. Die Demografie der Stadt könne »eine Art ’nationales Labor‘ « sein und dabei helfen, alte Paradigmen zugunsten einer besseren Zukunft für alle Bürger zu überwinden, sagte Lior Schillat, Generaldirektor des »Jerusalem Institute for Policy Research« (JIPP), laut Mitteilung des Präsidialbüros am Montag bei der Vorstellung der Statistik vor Israels Präsident Reuven Rivlin. Das Jerusalem von heute sei »eine Vorschau der demografischen Vorhersagen für Israel in zwei bis drei Jahrzehnten«, so Schillat.

»Jerusalem ist ein Mikrokosmos unserer Existenz hier, seine Bevölkerung eine Repräsentation der demografischen Diversität des Staates Israel«, sagte Rivlin beim Erhalt des Jahrbuchs. Entsprechend müsse ein Weg gefunden werden, das Gespräch zu finden und Partnerschaften zu schließen. Gerade in den vielen jungen Menschen in der Stadt liege die Zukunft Israels.

Laut Jahrbuch ist Jerusalem die größte Stadt Israels und hat zugleich den höchsten Anteil an charedischer sowie arabischer Bevölkerung. Mit knapp 920.000 Einwohnern lebten hier 2019 doppelt so viele Menschen wie in Tel Aviv.

Der Anteil der ultraorthodoxen Juden liegt bei 25 Prozent, verglichen mit einem Anteil an der Gesamtbevölkerung Israels von rund 12 Prozent. 38 Prozent der Jerusalemer sind Araber (landesweit rund 21 Prozent).

Mit 84.400 Bewohnern im Alter von 64 Jahren und älter hat Jerusalem die größte Gruppe von Senioren landesweit, ihr Anteil an der Stadtbevölkerung liegt bei 9 Prozent (Tel Aviv: 15 Prozent). Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt laut Bericht einen Rekordzuwachs von 12.800 Neubürgern bei 6000 Abgängen - die niedrigste Quote seit zehn Jahren.

Erstmals seit 2015 verzeichnete das JIPP ein verlangsamtes Wachstum der arabischen Bevölkerung. Damit verringere sich der Unterschied im Zuwachs der jüdischen zur arabischen Bevölkerung auf 0,6 Prozent.

Zugleich stieg der Anteil arabischer Studierender um 33 Prozent. Die Arbeitslosenrate in der arabischen Bevölkerung lag vor Beginn der Corona-Pandemie unter dem Landesdurchschnitt.

Erstmals verfügte Jerusalem 2019 über mehr Hotelbetten als Eilat am Roten Meer und lag mit einer Zimmerkapazität von 11.000 an führender Stelle. 1,26 Millionen Touristen verbrachten im vergangenen Jahr insgesamt 4,17 Millionen Nächte in Jerusalemer Hotels. kna/ja

Kurznachrichten

Mauer, Vorwurf, Erdgas

Meldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  24.12.2025

Statistik

Zahl der Christen in Israel leicht gestiegen

Jüdische und muslimische Familien haben im Vergleich zu christlichen mehr Kinder

 24.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 24.12.2025

Israel

Zu Weihnachten kehren die Touristen zurück

Das Tourismusministerium rechnet im Dezember mit 130.000 ausländischen Besuchern, viele von ihnen christliche Pilger

von Sabine Brandes  24.12.2025

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Jerusalem

Israels Verteidigungsminister verspricht Rückkehr nach Nord-Gaza

Israel Katz stellt sich gegen den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Vorgaben des US-Friedensplans. Jedenfalls vorübergehend

 23.12.2025 Aktualisiert

Israel

Medienbericht: Ben-Gvir will »Kroko-Knast«

Der rechtsextreme Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, lässt Alligatoren als Gefängniswärter prüfen

von Sabine Brandes  23.12.2025

Israel

Außenminister ruft Juden weltweit zur Einwanderung auf

Der jüdische Staat stehe bereit, Neuankömmlinge aufzunehmen und zu integrieren, sagt Gideon Sa’ar

 23.12.2025