Demonstrationen

Israels Polizeiminister: »Corona-Brutstätten«

Proteste in Jerusalem Foto: Flash90

Israels Polizeiminister Amir Ochana hat Demonstrationen im Land als »Corona-Brutstätten« bezeichnet und damit scharfe Kritik ausgelöst. Oppositionsführer Yair Lapid rief am Montag zu Ochanas sofortiger Entlassung auf.

Israelische Medien hatten zuvor berichtet, Ochana habe sich dafür ausgesprochen, Demonstrationen vom Amtssitz des Regierungschefs Benjamin Netanjahu in Jerusalem zu entfernen.

Gedränge Ochana sagte der Nachrichtenseite ynet dazu am Montag, bei den Protesten seien Tausende von Menschen dicht gedrängt. Dies könne zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen. Außerdem warnte er vor Morddrohungen gegen Netanjahu.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Justizminister Avi Nissenkorn schrieb bei Twitter, das Demonstrationsrecht dürfe nicht eingeschränkt werden. »So agiert eine starke Demokratie in Krisenzeiten.« Es müsse sichergestellt werden, dass die Polizei nicht zu hart gegen Demonstranten vorgehe und keine übertriebenen Bußgelder verhänge.

Auch Israels Präsident Reuven Rivlin betonte, das Demonstrationsrecht sei »einer der Werte auf denen der jüdische und demokratische Staat basiert«.

Wasserwerfer In den vergangenen Wochen ist es häufig zu Demonstrationen gegen Korruption und Netanjahus Corona-Politik gekommen. Dabei setzte die Polizei unter anderem Wasserwerfer und Pfefferspray gegen Demonstranten ein. Es gab Beschwerden über übermäßige Polizeigewalt.

Die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel stieg zuletzt auf immer neue Rekordwerte. dpa

Konflikt

»Dieser Krieg ist vorbei«

Israel und Iran haben nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe einer Waffenruhe zugestimmt – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump auf Premier Netanjahu

von Sabine Brandes  25.06.2025

Israel

Raketen und Routine

Zwischen Sirenen, Schlaflosigkeit und der Sehnsucht nach Normalität: Wie unsere Korrespondentin in Tel Aviv während der Angriffe des Iran Familie, Beruf und Hoffnung im Ausnahmezustand zusammengehalten hat

von Sabine Brandes  25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Gazastreifen

Sieben Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Terroristen platzierten eine Bombe an dem Schützenpanzer, in dem die sieben Männer saßen

 25.06.2025

Gesprächsfetzen

Morgens, vier Uhr, im Bunker

Unsere Israel-Korrespondentin hat im Schutzraum unter der Erde gelauscht

von Sabine Brandes  25.06.2025

Jerusalem

Netanjahu warnt Teheran: Atomprogramm nicht wiederherstellen

Israels Regierungschef Netanjahu spricht von einem »historischen Sieg«. Kurz vor Beginn einer Waffenruhe habe Israel dem Iran »den schwersten Schlag seit Kriegsbeginn« versetzt

 25.06.2025

Nahost

Israel will Kampf gegen »iranische Achse« fortsetzen

Generalstabschef Ejal Zamir betont unterdessen: »Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza«

 25.06.2025 Aktualisiert

Interview

»Geiseln nach Hause – Gaza-Krieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Israel-Iran-Krieg

Die harten Zahlen des Krieges

Das Taub Center für sozialpolitische Studien in Israel veröffentlicht nach zwölf Tagen erste Daten

von Sabine Brandes  24.06.2025