Corona-Krise

Israel beschließt Wochenend-Lockdowns

Geschlossen bleiben müssen am Wochenende Geschäfte, Einkaufszentren, Freiluftmärkte, Friseure, Büchereien, Museen und Touristenattraktionen. Foto: imago

Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen setzt die israelische Regierung erneut auf Lockdown-Maßnahmen. Wie die Regierung in der Nacht auf Freitag beschloss, gelten diese Regelungen künftig an Wochenenden im gesamten Land.

Geschlossen bleiben müssen dann etwa Geschäfte, Einkaufszentren, Freiluftmärkte, Friseure, Büchereien, Museen und Touristenattraktionen. Ausgenommen bleiben Lebensmittelläden und Apotheken. Ab kommendem Wochenende sollen dann auch die Strände geschlossen bleiben. Ausgangsbeschränkungen soll es nicht geben, dafür gelten jedoch wieder Einschränkungen für Versammlungen.

Die Maßnahmen sollten am Freitagnachmittag (17.00 Uhr Ortszeit/16.00 Uhr MESZ) in Kraft treten. Sie bedürfen nach Angaben der Regierung noch der Billigung durch das Parlament.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war am Mittwoch in Israel auf ein Rekordhoch gestiegen. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden 1780 Fälle gemeldet. In Deutschland lag diese Zahl zuletzt bei etwa 400. Deutschland hat neun Mal mehr Einwohner als Israel.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zu Beginn der Pandemie mit strikten Maßnahmen wie einem Lockdown und Ausgangsbeschränkungen auf die Krise reagiert. Mitte Mai lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land im niedrigen zweistelligen Bereich. Nach umfassenden Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe. Netanjahu steht zunehmend unter Druck. Die Folgen des ersten Lockdowns setzen der Wirtschaft des Landes schwer zu, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent.

Netanjahu sagte zu Beginn der Kabinettssitzung am Donnerstagabend, es werde alles unternommen, um einen generellen Lockdown zu verhindern. Aber: »Es bleiben nicht viele Möglichkeiten, es ist keine normale Situation.«

Beschlossen wurde bei der Sitzung auch, dass Versammlungen von mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 20 Personen im Freien künftig untersagt sind. Ob sich dies auch auf Religionsgemeinschaften bezieht, konnte vorerst nicht geklärt werden, wie unter anderem die »Times of Israel« berichtete. Zu den beschlossenen Maßnahmen zählt auch die Schließung von Fitnessstudios. Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen oder zur Lieferung nach Hause anbieten. Ministerien schließen für den Publikumsverkehr, Kontakte sind demnach nur noch online möglich.

Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz wollten dem »Times of Israel«-Bericht zufolge am Wochenende über mögliche Schließungen von Schulen und Lehranstalten beraten. dpa

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025