Terror

Israeli beim Gemüseeinkauf ermordet

Foto: Flash 90

Er wollte wohl nur Gemüse kaufen. Der 67-jährige Israeli Amnon Muchtar ist am Samstag in der palästinensischen Stadt Kalkilia im Westjordanland erschossen worden. Die Armee erklärte, dass sie die Ermordung gemeinsam mit der Polizei als möglichen Terroranschlag untersucht, aber auch die Möglichkeit prüft, dass die Tat kriminell motiviert gewesen sein könnte.

Muchtar sei morgens gegen sieben Uhr in seinem Auto erschossen worden, nachdem er in die Stadt hineingefahren sei, gab die israelische Armee an. »Die IDF ist in Kalkilia im Einsatz, nachdem der Tod eines israelischen Bürgers bestätigt wurde.« Medienberichten zufolge ist eine große Zahl israelischer Soldaten in die Stadt einmarschiert, um die Täter zu finden. Später berichtete auch der öffentlich-rechtliche Sender Kan, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe.

Palästinensischer Halbmond brachte ihn zum Checkpoint

Nachdem Muchtar angeschossen worden war, brachten ihn Sanitäter des palästinensischen Roten Halbmonds in kritischem Zustand zur Behandlung in einen israelischen Krankenwagen. Doch er erlag später seinen Verletzungen. Anschließend sei der Pkw des Opfers in Kalkilia von Unbekannten angezündet worden.

Es ist unklar, was das Opfer in Kalkilia tat. Israelis ist es verboten, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Gebiete im Westjordanland zu betreten. Kan berichtete, dass er möglicherweise Gemüse eingekauft habe. Der Mann war offenbar bei den örtlichen palästinensischen Händlern bekannt. Er betrieb einen Gemüsestand auf dem Markt von Petach Tikwa. Laut israelischen Medien sei in seinem Auto eine Tüte voller Gemüse gefunden worden.

»Er war ein rechtschaffener Mann, der von Terroristen ermordet wurde.«

Nir Muchtar

Trotz des Verbots fahren manche Israelis weiterhin in Städte der Palästinensischen Autonomiebehörde, in denen die Preise für Waren und Dienstleistungen deutlich niedriger sind als in Israel.

Muchtar war Vater von fünf Kindern. Sein Sohn Nir hatte erst vor zwei Monaten geheiratet. Der sagte über seinen Vater, er sei ein vorbildlicher Vater und Großvater gewesen. »Er war ein rechtschaffener Mann, der von Terroristen ermordet wurde. Für uns ist klar, dass dies ein Anschlag war.«

»Er hat niemandem etwas zuleide getan und immer denen geholfen, die Hilfe brauchten«, sagte der jüngere Muchtar und fügte hinzu, dass seine Familie über soziale Medien von der Ermordung des Vaters erfahren habe. »Die Polizei rief uns an und sagte, sein Auto sei in Kalkilia gefunden worden. Ich fragte, wo mein Vater sei, und sie wussten es nicht.«

Amnons Ehefrau Etti fügte hinzu: »Er wurde ermordet, nur weil er Jude war. Er war eine reine Seele. Wir haben fünf wundervolle Kinder großgezogen.«

Drittes Ereignis in Kalkilia innerhalb 48 Stunden

Der Mord an Amnon Muchtar war der dritte Vorfall in Kalkilia innerhalb von 48 Stunden. Am Donnerstag war ein Israeli in der Stadt angegriffen und ausgeraubt worden. Ein Sanitäterteam traf den über 70-Jährigen am Kontrollpunkt Eliyahu an, wo er später an seinen Verletzungen starb.

Nur einen Tag darauf, am Freitag, wurden zwei Terroristen, Mitglieder des Islamischen Dschihad, auf dem Weg zu einem Terroranschlag von der israelischen Armee in Kalkilia erschossen. Die Operation wurde durchgeführt, nachdem der Inlandsgeheimdienst Schin Bet Informationen gesammelt hatte, wonach die beiden beabsichtigten, einen Anschlag gegen Israelis durchzuführen.

HTS-Führer: Israel hat »keine Entschuldigungen mehr« für Angriffe

 14.12.2024

Syrien

Rebellen planten Sturz des Assad-Regimes seit einem Jahr

Das erzählt ein Kommandant von HTS dem britischen »Guardian«

 14.12.2024

Westjordanland

Autonomiebehörde geht gegen Hamas vor

In der Stadt Dschenin gehen palästinensische Sicherheitskräfte erneut gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Israel ist nicht beteiligt.

 14.12.2024

Gazastreifen

Luftwaffe greift Hamas-Kommandozentrale an

Die Terroristen sollen sich in einer früheren Schule einquartiert haben, in der Zivilisten Unterschlupf suchten

 14.12.2024

Israelische Soldaten sollen über den Winter auf dem Berg Hermon bleiben

 13.12.2024

Israel

Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem erneut

Präsident Santiago Peña: »Es werden viele Reden geschwungen. Für uns sind Taten wichtig.«

von Imanuel Marcus  13.12.2024

Nahost

US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Geiseldeal und Waffenruhe

Ein Berater des US-Präsidenten kündigt an, es könne schon bald soweit sein

 13.12.2024

Nahost

Warum Israel Syriens Militär fast vollständig zerstört hat

In den vergangenen Tagen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben 80 Prozent der syrischen Militärkapazitäten zerstört

von Sara Lemel und Johannes Sadek  12.12.2024

Nahost

Netanjahu trifft US-Gesandten, Gespräch zur Lage in Syrien

Die überraschende Machtübernahme durch Rebellen sendet Schockwellen durch die ganze Region

 12.12.2024