Das israelische Militär (IDF) will erneut mit dem Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen beginnen und über humanitäre Korridore die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medizin durch die Vereinten Nationen ermöglichen. Zudem könne es auch in besiedelten Gebieten wieder Kampfpausen geben, um Hilfslieferungen zu ermöglichen, teilte das Militär am Abend mit.
Der erste Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft sollte demnach noch in der Nacht stattfinden - es geht dabei um sieben Paletten mit Hilfsgütern, darunter Mehl, Zucker und Konserven. Die Aktion werde in Abstimmung mit internationalen Hilfsorganisationen durchgeführt, hieß es.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch vor einer tödlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Auch zahlreiche andere Hilfsorganisationen warnen davor. Israel bestreitet die Gefahr einer tödlichen Hungerkrise.
»Die IDF betonen, dass es im Gazastreifen keine Hungersnot gibt; dies ist eine falsche Kampagne der Hamas«, heißt es in einer Erklärung der Armee. »Von den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen wird erwartet, dass sie die Effektivität der Hilfsverteilung verbessern und sicherstellen, dass die Hilfe nicht die Hamas erreicht.«
Das israelische Militär teilte zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden. Gleichzeitig betonte die Armee, dass die Kampfhandlungen weitergingen, um alle Geiseln zu befreien und die islamistische Hamas zu besiegen.
USA: Hamas will kein Waffenstillstandsabkommen
Die Verhandlungen über einen Geiseldeal und Waffenstillstand im Gazakrieg liegen derzeit auf Eis. Sowohl Israel als auch die USA haben ihre Verhandlerteams aus Katar abberufen, nachdem die dortigen Gespräche mit Vertretern der Terrororganisation Hamas offenbar keine Fortschritte gemacht hatten.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff schrieb auf der Plattform X, die Hamas sei nicht gewillt, eine Waffenruhe zu erreichen. Obwohl die Vermittler große Anstrengungen unternommen hätten, scheine die islamistische Terrororganisation Hamas nicht koordiniert oder ehrlich vorzugehen. dpa/ja