Das israelische Militär (IDF) hat die Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft wiederaufgenommen. Kurz nach der Bekanntgabe durch die Armee berichteten israelische Medien unter Berufung auf palästinensische Quellen, dass es bereits zu ersten Abwürfen gekommen sei.
Das israelische Militär erklärte sich bereit, in dicht besiedelten Gebieten »humanitäre Pausen« einzulegen, um die Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen. Zugleich betonte die Armee, weiter gegen »Terroristen« in den Einsatzgebieten vorzugehen.
Der erste Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft fand demnach noch in der Nacht auf Sonntag statt - es geht dabei um sieben Paletten mit Hilfsgütern, darunter Mehl, Zucker und Konserven. Die Aktion wurde in Abstimmung mit internationalen Hilfsorganisationen durchgeführt, hieß es.
Am Sonntag fuhr eine Kolonne von rund 100 Lastwagen mit Gütern für die notleidende Bevölkerung über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen, wie Quellen im Palästinensergebiet bestätigten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch vor einer tödlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Auch zahlreiche andere Hilfsorganisationen warnen davor. Israel bestreitet die Gefahr einer tödlichen Hungerkrise.
»Die IDF betonen, dass es im Gazastreifen keine Hungersnot gibt; dies ist eine falsche Kampagne der Hamas«, heißt es in einer Erklärung der Armee. »Von den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen wird erwartet, dass sie die Effektivität der Hilfsverteilung verbessern und sicherstellen, dass die Hilfe nicht die Hamas erreicht.«
Das israelische Militär teilte zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden. Gleichzeitig betonte die Armee, dass die Kampfhandlungen weitergingen, um alle Geiseln zu befreien und die islamistische Hamas zu besiegen.
USA: Hamas will kein Waffenstillstandsabkommen
Die Verhandlungen über einen Geiseldeal und Waffenstillstand im Gazakrieg liegen derzeit auf Eis. Sowohl Israel als auch die USA haben ihre Verhandlerteams aus Katar abberufen, nachdem die dortigen Gespräche mit Vertretern der Terrororganisation Hamas offenbar keine Fortschritte gemacht hatten.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff schrieb auf der Plattform X, die Hamas sei nicht gewillt, eine Waffenruhe zu erreichen. Obwohl die Vermittler große Anstrengungen unternommen hätten, scheine die islamistische Terrororganisation Hamas nicht koordiniert oder ehrlich vorzugehen. dpa/ja