Staaten

Israel sieht Bombardierung des Irans als Option

Anti-Israel-Kundgebung in Teheran (2019) Foto: imago images / ZUMA Press

Israel sieht eine Bombardierung des Iran als eine Möglichkeit an, um die Islamische Republik von Atomwaffen fernzuhalten. »Ja, das ist eine Option«, sagte Außenminister IsraelKatz während eines Besuches in Italien der Zeitung »Corriere della Sera« (Samstag).

»Wir werden dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu produzieren oder zu erhalten«, antwortete er auf die Frage, ob eine Bombardierung des Irans eine Option sei, die Israel in Betracht ziehe. Allerdings käme ein militärisches Vorgehen erst dann in Frage, wenn alle anderen Wege ausgeschöpft seien. »Wenn es der letzte mögliche Weg wäre, um dies zu verhindern, würden wir militärisch vorgehen«.

Zugleich kritisierte Katz die Europäer dafür, den harten Kurs von US-Präsident Donald Trump gegen den Iran, das den jüdischen Staat Israel regelmäßig existenziell bedroht, nicht mitzutragen. Die USA waren im vergangenen Jahr aus dem 2015 geschlossenen Atomdeal zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten - China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA - sowie Deutschland ausgestiegen. Das Wiener Atomabkommen soll verhindern, dass die Islamische Republik Nuklearwaffen entwickeln kann.

Katz hielt sich wegen der Mittelmeerkonferenz MED 2019 in Rom auf. In seiner Rede hatte er am Freitag unter anderem gesagt, es sei für die westlichen und die arabischen Ländern »höchste Zeit«, eine Koalition zu bilden, die den Iran bedrohe und ihm sage, sein Atomprogramm zu stoppen.

Das Büro des israelischen Regierungschefs teilte am Samstag mit, Benjamin Netanjahu habe am Vorabend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dabei sei es um das Thema Iran, die Situation in Syrien und Israels Sicherheitsbedürfnisse gegangen sowie darum, wie Reibungen zwischen israelischen und russischen Truppen verhindert werden können. Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an, um den militärischen Einfluss des Irans in dem Bürgerkriegsland und Angriffe der Mullahs auf Israel aus Syrien zurückdrängen. Russland, ein Verbündeter Syriens, hat das israelische Vorgehen kritisiert.  dpa

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert