Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Ziele der Hisbollah in mehreren Gegenden des Libanons angegriffen. Zu den Zielen gehörten Fabriken zur Herstellung von Sprengstoff sowie eine unterirdische Anlage zur Herstellung und Lagerung von Waffen, teilte das Militär mit. Verteidigungsminister Israel Katz teilte zudem mit, unter den Zielen sei unter anderem die größte Produktionsstätte der Terror-Miliz für Präzisionsraketen.
Libanesischen Sicherheitsquellen zufolge gab es mindestens zehn Luftangriffe in abgelegenen Bergregionen im Osten des Landes sowie im Süden. In der Nähe von Brital in der Bekaa-Ebene waren auf Videoaufnahmen aufsteigende Rauchwolken zu sehen. Anwohner berichteten von lauten Explosionen. Offizielle libanesische Angaben zu genauen Schäden oder Opfern gab es zunächst nicht.
Israel greift immer wieder Ziele im Nachbarland an, eigenen Angaben nach, um gegen feindlich gesinnte Milizen vorzugehen. Denn: Die Hisbollah hatte am 8. Oktober 2023 begonnen, den Norden Israels mit Raketen zu beschießen. Nach eigenen Angaben aus Solidarität mit den Terroristen der Hamas. Israel und die vom Iran kontrollierte Hisbollah hatten sich Ende November 2024 nach über einem Jahr Krieg auf eine Waffenruhe geeinigt. Das israelische Militär greift dennoch nahezu täglich im Süden und Osten des Libanons an, um zu verhindern, dass die Hisbollah, die noch im März trotz Waffenruhe Raketen auf Israel gefeuert hatte, sich wiederbewaffnen kann. Bei den Angriffen kommt es auch immer wieder zu Toten und Verletzten.
Debatte über mögliche Entwaffnung der Hisbollah
Die Angriffe kommen während einer laufenden Debatte über eine mögliche Entwaffnung der Hisbollah. Libanons Präsident Joseph Aoun forderte nach wachsendem Druck durch die USA, dass landesweit »ab heute« nur die libanesische Armee und staatliche Sicherheitskräfte Waffen besitzen sollten.
Hisbollah-Chef Naim Kassim sagte am Vorabend, dass die Waffen der Miliz »das Ziel hätten, Widerstand gegen Israel zu leisten« und »nicht zum Einsatz im Land« bestimmt seien. Wer fordere, dass die Hisbollah die Waffen abgebe, unterstütze die Interessen Israels. dpa/ja