Nahost

Israel geht gegen UNRWA-Schulen in Ost-Jerusalem vor

Eine UNRWA-Schule in Ost-Jerusalem am Dienstag Foto: picture alliance / NurPhoto

Israel ist nach palästinensischen und UN-Angaben gegen drei Schulen des in den palästinensischen Terror verstrickte UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems vorgegangen.

Polizeikräfte und Mitarbeiter der Jerusalemer Stadtverwaltung hätten bei Razzien die Schließung von drei UNRWA-Schulen sowie einem Ausbildungszentrum in Kalandia verfügt, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf der Plattform X. Die israelische Polizei verwies nach einer Anfrage auf die Jerusalemer Stadtverwaltung, die sich aber nicht äußerte.

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Israels Parlament hatte als Konsequenz ein Arbeitsverbot auf israelischem Staatsgebiet verhängt, das Ende Januar in Kraft trat. Ein weiteres Gesetz untersagt israelischen Behörden jeglichen Kontakt mit UNRWA.

Lange Liste an Skandalen

Mehrere UNRWA-Mitarbeiter sollen direkt an den Massakern der Hamas vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein. Hunderte Angestellte der UNO-Unterorganisation sind laut Israel in der Hamas aktiv. In einem Chatraum mit Tausenden UNRWA-Angestellten wurde der Terror gegen Israel gefeiert. Selbiges geschah auf Social Media-Seiten zahlreicher UNRWA-Lehrer.

Lesen Sie auch

Hinzu kommt: Schulbücher der UNRWA enthielten Verschwörungsmythen über Israel und israelfeindliche Propaganda. Unlängst gab zudem die freigelassene israelische Geisel Emily Damari laut Medienberichten an, sie sei im Gazastreifen in einer UNRWA-Einrichtung festgehalten worden.

Auch hatten sich im Laufe des Krieges immer wieder Terroristen in UNRWA-Einrichtungen versteckt. Waffen wurden dort gelagert. Gleichzeitig schlachtet die Hamas-Propaganda Angriffe auf UNRWA-Einrichtungen aus.

»Recht auf Bildung verweigert«

UNRWA-Chef Lazzarini beklagte trotz aller Skandale, Kindern und jungen Menschen in Ost-Jerusalem würde »das Recht auf Bildung verweigert«. Bei den Razzien seien Tränengas und Knallbomben eingesetzt worden. Von den Maßnahmen Israels seien rund 250 Kinder und Jugendliche sowie mehr als 350 Auszubildende betroffen.

Die Jerusalemer Stadtverwaltung hatte angekündigt, sie werde sich nach Beginn des UNRWA-Arbeitsverbots um die betroffenen Schüler kümmern.

Der Status Jerusalems gilt als eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Den Palästinensern wurde jedoch ein autonomes Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines eigenen Staates in den vergangenen 25 Jahren zweimal angeboten. Sie lehnten ab und überzogen Israel anschließend mit Kriegen und Terrorwellen. dpa/ja

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025