Jom Hasikaron

Israel gedenkt seiner Gefallenen

»Ich erinnere mich an die, die gestorben sind, mit großer Trauer«: Präsident Reuven Rivlin Foto: Flash 90

Um genau 20 Uhr schrillte am Dienstagabend die Sirene – eine Minute lang. Ganz Israel stand still. Es ist Jom Hasikaron, und Israel gedenkt seiner gefallenen Soldaten sowie der Opfer von Terror. Auf dem Platz an der Kotel in Jerusalem wurde das Gedenklicht entzündet.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind seit 1860 – dem Beginn des modernen jüdischen Staates – 23.741 Frauen und Männer im Dienst für das Land ums Leben gekommen.

staatsgründung Die Zahl beinhaltet Soldatinnen und Soldaten der IDF, Mitarbeiter der beiden Geheimdienste, des Gefängnisdienstes, der Polizei und Mitglieder von Verteidigungsorganisationen aus der Zeit vor der Staatsgründung. Premierminister Benjamin Netanjahu sprach am Montag in Yad Lebanim in Jerusalem: »Es mag sein, dass jeder seinen eigenen Weg findet, um mit Verlust umzugehen. Aber wenn es etwas gibt, dass uns am meisten vereint, dann ist es die Bedeutung unserer Liebsten, die uns viel Stärke auf dem Weg der Trauer gibt.«

Seit 1948 sind 3150 israelische Zivilisten Opfer von Terror geworden.

Seit 1948 sind 3150 Israelis Opfer von Terror geworden. Das hat das nationale Versicherungsinstitut Bituach Leumi anlässlich des Gedenktags veröffentlicht. Zu den Opfern zählen 120 bei Terroranschlägen in Israel getötete Ausländer sowie 13 im Ausland getötete Israelis.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Allein im vergangenen Jahr starben 13 israelische Zivilisten durch Anschläge. Ebenso wurden vier Opfer der jüngsten Auseinandersetzung zwischen Gaza und Israel vom vergangenen Wochenende benannt. Insgesamt seien im Jahr 2018 umgerechnet rund 128 Millionen Euro Zulagen an Terroropfer und ihre Familien gezahlt worden.

etzel-kämpfer Präsident Reuven Rivlin besuchte die Gedenkveranstaltung der Etzel-Kämpfer, die in der Schlacht um das Dorf Malha gefallen waren. »Ich erinnere mich an die, die gestorben sind, mit großer Trauer. Nachdem die Schlacht für den Staat vorüber war, dauerte für sie der Kampf um die Erinnerung an.«

Denn viele Jahre lang wurden die Toten von Etzel nicht als gefallene Soldaten anerkannt und in das Jiskor-Gebet eingeschlossen. Doch Erinnerungszeremonien seien nicht das Wichtigste, so der Präsident. »Das Gedenken muss in unseren Herzen, durch gute Taten und unsere Hingabe für den Staat und das Volk Israels stattfinden.«

Zu den Schülern der Ort-Minkoff-Schule, die jährlich die Gedenkfeier für die Etzel-Kämpfer organisieren, sagte Rivlin: »Ihr als jüngere Generation erlaubt es uns, Gedenken und Hoffnung zu verbinden. Dank euch sehen wir die Vergangenheit mit dem Blick auf die Zukunft, zu der ihr gehört.« Dann rief er die Schüler auf, sich zu engagieren. »Wir brauchen euch und euren Einsatz. Sogar 17-Jährige können die Welt verändern.«

»Das Gedenken muss in unseren Herzen, durch gute Taten und unsere Hingabe für den Staat und das Volk Israels stattfinden«, sagte Präsident Reuven Rivlin.

Am Tag darauf werden traditionell im ganzen Land an Schulen, in Stadtverwaltungen sowie anderen öffentlichen Einrichtungen Gedenkveranstaltungen abgehalten. Die Israelis besuchen ihre gefallenen Angehörigen auf den Friedhöfen. Nach Sonnenuntergang am Abend desselben Tages wird der Trauerflor abgelegt und gefeiert: Dann nämlich beginnt der 71. Geburtstag des Landes mit dem Unabhängigkeitstag Jom Haazmaut.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025