Krieg gegen Israel

Isaac Herzog streitet sich mit Journalisten

Israels Präsident Isaac Herzog Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Präsident Isaac Herzog ist ein sanftmütiger Mann. Doch an Tagen wie diesen erhebt auch er seine Stimme. Während eines Briefings in seiner Residenz in Jerusalem mit ausländischen Journalisten reagierte er zum Teil sehr verärgert auf einige Fragen.

Besonders auf die des US-Nachrichtensenders CNN und des britischen Channel 4 zu den anhaltenden Bombenangriffen der IDF auf den Gazastreifen. Auf die Frage der CNN-Moderatorin Becky Anderson nach Israels »kollektiver Bestrafung« von Zivilisten im Gazastreifen, die sie als »Kriegsverbrechen« bezeichnete, reagierte der Präsident mit harschen Worten: »Ich bin ziemlich enttäuscht, dass Sie mich das jetzt fragen: Haben Sie [das Blutbad im Süden Israels] nicht gesehen? Sie haben es alle gesehen. Jetzt beginnen wir also mit der Rhetorik über Kriegsverbrechen. Wirklich? Wirklich?«

Herzog: »Was sollen wir tun? Sie haben Geschosse in ihren Küchen«

Herzog betonte, dass sich »Israel an das Völkerrecht hält und nach internationalem Recht handelt.« Der Reporter Matt Frei von Channel 4 sagte darauf, er sei »verwirrt« über Herzogs Antworten, »da Sie offenbar die Menschen in Gaza für die Hamas verantwortlich machen.« Anschließend verlor der Präsident nahezu seine Contenance und machte klar: »Bei allem gebotenen Respekt, wenn Sie eine Rakete in ihrer verdammten Küche haben und sie auf mich schießen, dann darf ich mich doch wohl verteidigen.«

»Wenn anständige Nationen Terror bekämpfen, dann bekämpfen sie Terror. Und wir bekämpfen den Terror.« Natürlich gebe es viele unschuldige Palästinenser, die dies nicht unterstützen, führte er aus. »Doch was sollen wir tun? Sie haben Geschosse in ihren Küchen. Das ist die Strategie von Terror.«

Auch eine Frage zu einem möglichen Gefangenenaustausch zur Freilassung der in Gaza festgehaltenen israelischen Geiseln wies Herzog zurück: »Warum sollte es einen Deal geben? Ist es nicht die anständigste und moralischste Sache, alle Gefangenen, die sie entführt haben, sofort freizulassen?«

»Glauben sie uns jetzt, dass wir es mit einem der grausamsten Feinde der Welt zu tun haben?«

Präsident isaac herzog

Herzog beklagte auch die jahrelange Unfähigkeit internationaler Medien, die Hamas als eine mörderische Terroristengruppe zu sehen, die darauf aus ist, Israelis zu töten, und stattdessen ständig Israels Reaktionen kritisiert. »Jedes Mal, wenn diesen Dörfern und Städten im Süden dieses Chaos zugefügt wurde, wurde uns gesagt, dass unsere Reaktion unverhältnismäßig sei«, führte er aus.

»Ich frage mich, ob die internationale Gemeinschaft und die internationalen Medien jetzt verstehen, was für eine falsche Interpretation der Realität das war. Glauben sie uns jetzt, dass wir es mit einem der grausamsten Feinde der Welt zu tun haben?«

»Die Nationen müssen sich der Wahrheit stellen«, fügte er hinzu. Bundeskanzler Olaf Scholz etwa habe, in seinen Kommentaren »moralische Klarheit über die Situation« zum Ausdruck gebracht, in denen er sagte, Berlin habe eine ewige Aufgabe, für die Sicherheit des Staates Israel einzutreten. Israel erwarte jetzt von den Nationen der Welt, »dass sie eine derart klare moralische Klarheit über die Situation und dieses schreckliche Massaker zum Ausdruck bringen«, fasste Herzog zusammen.  

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Nahost

Huthi schießen erneut Raketen auf Israel ab

Zweimal heulten im Norden des Landes am Freitag die Sirenen. Im Kibbuz Mishmar Ha’emek verursachen Trümmerteile Schäden

 02.05.2025

USA

US-Präsident Trump: »Weniger als 24 lebende Geiseln in Gaza«

Kurz bevor US-Präsident Donald Trump zu einer Reise in den Nahen Osten aufbricht, schockiert er mit einer Aussage über die Zahl der noch lebenden israelischen Geiseln in Gaza

 02.05.2025

Nahost

Israels Streitkräfte fliegen Luftangriff auf Damaskus

Angesichts der Angriffe auf die drusische Minderheit warnt Israel die Regierung des Nachbarlands

 02.05.2025

Israel

Netanjahu: Hamas-Niederlage wichtiger als Geiselbefreiung

Das Forum der Geisel-Familien reagierte entsetzt auf die Äußerung des israelischen Regierungschefs

 01.05.2025

Waldbrände in Israel

»Es fühlt sich an wie Apokalypse«

Anna Veeder aus Neve Shalom über die Evakuierung ihres Dorfs und den 77. Unabhängigkeitstag

von Ayala Goldmann  01.05.2025

Waldbrände in Israel

Brandstiftung: Polizei widerspricht Netanjahu

Feuerwehr: Genaue Ursachen der Brandherde sind noch unklar

 01.05.2025 Aktualisiert

Medienbericht

Hamas bietet angeblich Abgabe schwerer Waffen an

Demnach soll die Terrororganisation bereit sein, Raketen mit mittlerer und großer Reichweite unter ägyptische Kontrolle zu stellen

 01.05.2025

Besuch

Tel Aviv und Berlin unterzeichnen bald Städtepartnerschaft

Am Montag wird der Bürgermeister der israelischen Metropole, Ron Huldai, im Roten Rathaus erwartet

 01.05.2025