Nahost

Iran gibt Flugwarnung aus

Ajatollah Ali Chamenei Foto: picture alliance / abaca

Nahost

Iran gibt Flugwarnung aus

Piloten sollen große Teile des Landes meiden

 05.08.2024 13:58 Uhr

Der Iran hat eine Flugwarnung für mehrere Regionen des Landes ausgesprochen. In einer sogenannten Notice To Airmen (NOTAM) werden Piloten aufgefordert, nicht durch das Zentrum, den Westen und den Nordwesten des Iran zu fliegen.

Die Aufforderung ist brisant, da Israel und die USA mit einem baldigen Angriff des Iran auf den jüdischen Staat rechnen. US-Präsident Joe Biden berief am Montag den Nationalen Sicherheitsrat zu einem Treffen im Lageraum des Weißen Hauses ein, um die Entwicklungen im Nahen Osten zu besprechen.

Ob, wann und in welchem Umfang der Iran und seine Verbündeten Israel angreifen werden, ist aber weiterhin unklar. Nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Haniyeh hatten Vertreter des Mullah-Regimes und der Hamas-Terroristen Rache geschworen.

Lufthansa streicht Flüge

Sowohl die Terroristen der Hamas als auch der Iran beschuldigen Israel, hinter der Tötung Haniyehs zu stecken, der vergangenen Mittwoch in Teheran bei einer mutmaßlichen Bombenexplosion im Gästehaus der Revolutionsgarden ums Leben kam. Der oberste Führer der Mullahs, Ayatollah Ali Chamenei, befahl einen direkten Angriff auf Israel.

Kurz nach dem Angriff auf Haniyeh vergangene Woche hatte der Iran schon einmal eine NOTAM veröffentlicht. Daraufhin setzten Fluggesellschaften wie die Lufthansa ihre Verbindungen nach Israel kurzfristig aus. Anfang April hatte das Mullah-Regime ebenfalls eine NOTAM veröffentlicht, kurz darauf griff es Israel mit mehr als 200 Drohnen und Raketen erstmals direkt an.

Die Lufthansa-Gruppe hat derweil aus Sicherheitsgründen weitere Flüge in die Krisenregion Nahost gestrichen. So wurden die Verbindungen nach Israel und Teheran für vier weitere Tage bis einschließlich Montag, den 12. August ausgesetzt, wie der Konzern in Frankfurt berichtet. Diese Frist galt bislang schon für Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut.

Irak und Iran

Flüge nach Amman in Jordanien und ins nordirakische Erbil wurden zunächst bis einschließlich Mittwoch (7. August) abgesagt. Bis dahin werden die Gesellschaften zudem den Luftraum über Irak und Iran nicht nutzen.

Hintergrund sind die wachsenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Den Reisenden hat Lufthansa kostenlose Umbuchungen angeboten. Für Buchungen bis zum 20. August sind zudem kostenlose Stornierungen möglich.

Die Flugsperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings. ja

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Gesellschaft

»Hamas hält letzte Geisel als Faustpfand«

Anti-Regierungsproteste lösen die wöchentlichen Kundgebungen zur Befreiung der Geiseln ab

von Sabine Brandes  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Gaza

Clanchef und Hamas-Gegner Abu Shabab ist tot

Der Milizanführer Yasser Abu Shabab sei am Wochenende bei einem »internen Streit« erschossen worden, heißt es

von Sabine Brandes  07.12.2025

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert