Covid-19

Höchste Zahl an Neuinfizierungen

Eine Drive-Through-Teststation in Tel Aviv Foto: Flash90

Während Israel die Tests zunehmend ausweitet, steigt auch die Anzahl der Infizierten im Land. Am Dienstag gab es die bislang höchste Zahl an neuen Fällen von Corona-Infektionen mit 760 innerhalb von 24 Stunden.

Am Mittwochmorgen waren 5591 Menschen im Land positiv bestätigt, 21 sind bislang an den Folgen der Erkrankung gestorben. Der letzte Todesfall war eine 98-jährige Frau aus Beer Sheva.

Intensivstationen 97 Patienten befinden sich derzeit in kritischem Zustand auf den Intensivstationen, 76 müssen künstlich beatmet werden. Der Zustand von weiteren 118 Menschen wird vom Gesundheitsministerium als »mittelschwer« beschrieben, die restlichen Infizierten haben leichte oder gar keine Symptome. 226 Israelis gelten als genesen.

Im palästinensischen Westjordanland sind 15 neue Fälle bestätigt, die Gesamtzahl liegt derzeit bei 134. Es gab nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums einen Todesfall.

In der ultraorthodoxen Stadt Bnei Brak südlich von Tel Aviv hat sich die Zahl der Infizierten mit 27,8 Prozent innerhalb eines Tages um nahezu ein Drittel erhöht. Auch aus anderen Orten mit überwiegend streng religiöser Bevölkerung werden außerordentlich hohe Zahlen gemeldet. Die Politik berät derzeit noch über eine eventuelle Abriegelung von Bnei Brak.

Die israelischen Behörden geben an, dass sie in den kommenden Tagen mindestens 10.000 Menschen täglich testen wollen.

Derweil hat die Regierung zum ersten Mal seit einer Woche veröffentlicht, wie viele Tests durchgeführt wurden: In der vergangenen Woche seien es zwischen 5000 und 5700 gewesen, am Montag 6636 und am Dienstag 7439.

Die israelischen Behörden geben an, dass sie diese Zahlen in den kommenden Tagen auf mindestens 10.000 erhöhen wollen. Premier Benjamin Netanjahu fügte auf einer Pressekonferenz hinzu, er habe das Verteidigungsministerium angewiesen, ausreichend Testkits zu bestellen, um jeden Tag 30.000 Menschen testen zu können.

Negativbefund Auch in der Armee wird ausgiebig getestet, so die IDF. Die Generäle Tamir Yadai, Aharon Haliva und Stabschef Aviv Kohavi haben ihre Testergebnisse mit einem Negativbefund zurückerhalten.

Alle drei hatten sich in Quarantäne begeben, nachdem bekannt geworden war, dass sie mit jemandem zusammengekommen waren, der mit Covid-19 infiziert war.

Die Polizei und einige Hundert Offiziere der Armee verstärken derweil ihre Patrouillen im ganzen Land. In Modiin sind am Vormittag sechs Menschen festgenommen worden, die einen illegalen Gottesdienst in einer Synagoge abgehalten und sich geweigert hatten, diesen aufzulösen. Außerdem wurden mehrere Strafzettel von 500 bis 5000 Schekel für das Nichteinhalten der Regeln des Gesundheitsministeriums verteilt.

Raketen Das Verteidigungsministerium gab bekannt, dass eine ihrer Fabriken zur Herstellung von Raketen jetzt Beatmungsgeräte produziert. Die Initiative ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium, dem staatlichen Unternehmen Israel Aerospace Industries und dem Medizingerätehersteller Inovytec.

Verteidigungsminister Naftali Bennett hatte bereits vor Tagen gewarnt, dass die in Israel vorhandene Zahl von 2000 lebensrettenden Maschinen für einen Anstieg bei schweren Verläufen der Infektionskrankheit nicht ausreichen würde.

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025