Gedenken

Historiker und Zeugen

Gedenken in Yad Vashem Foto: Flash 90

Es war ein beispielloser Akt der Gewalt und der Auftakt für die systematische Verfolgung und Vernichtung der Juden durch das nationalsozialistische Regime: In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 überfielen Sturmtrupps von SA und SS jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in ganz Deutschland. Mehr als 250 Synagogen wurden niedergebrannt, rund 7500 jüdische Geschäfte verwüstet und geplündert.

In Israel übernimmt wie jedes Jahr die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem die Erinnerungsarbeit – zum 75. Jahrestag der Pogromnacht unter dem Titel »Verbrannte Erinnerungen«. Am 10. November um 9.30 Uhr beginnt die Zeremonie, zu der die Öffentlichkeit eingeladen ist. Anschließend werden, unter anderem von dem Knessetsprecher Yuli Edelstein und von der Direktorin von Yad Vashem, Dorit Novak, kurze Ansprachen gehalten.

Die Chefhistorikerin der Gedenkstätte, Dina Porat, wird einen Einblick in den geschichtlichen Forschungsstand geben, und schließlich kommen auch Zeitzeugen des 9. November 1938 zu Wort. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat die Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft übernommen.

Medien Bereits im Vorfeld wird das Thema auch von den israelischen Medien aufgegriffen. So berichtete unter anderem die Tageszeitung Haaretz über den wöchentlichen Video-Podcast von Bundeskanzlerin Angela Merkel vom vergangenen Sonntag, in der sie sich auf die Pogromnacht bezog und die Deutschen dazu aufrief, Zivilcourage zu zeigen und sich jeder Form von Antisemitismus sowie der Diskriminierung von Minderheiten entgegenzustellen.

Berichtenswert finden die israelischen Medien auch die Aktion zur Erinnerung und Mahnung an die Nacht vor 75 Jahren in Berlin, an der laut Berichten rund 100 Geschäfte teilnehmen sollen. Berliner Kaufhäuser und Läden überziehen in der Innenstadt ihre Schaufenster mit einer Folie, die den Anschein gibt, als sei sie von Steinen zersplittert worden. Die Initiatoren wollten damit ein »Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus setzen«, zitiert die Tageszeitung Yedioth Ahronoth die Veranstalter.

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025