Nachrichten

Hilfe, Angriff, Wasser

Überflutungen in Honduras Foto: imago images/Agencia EFE

Hilfe
Die israelische Armee hilft in Honduras. Nach extremen Unwettern waren große Schäden in dem zentralamerikanischen Land angerichtet worden, Hunderttausende Menschen sind obdachlos. Präsident Juan Orlando Hernández hatte Jerusalem um Unterstützung gebeten. »Wir sind bereit zu helfen«, twitterte die IDF daraufhin. Eine Einheit des Heimatfrontkommandos ist mittlerweile im Land und leistet humanitäre Hilfe in verschiedenen Bereichen. »Chanukka ist das Fest des Lichts«, schrieb Regierungschef Benjamin Netanjahu nach der Abreise, »und auch wir sind ein Licht unter den Nationen.«

Angriff
Auf die israelische Versicherungsanstalt »Shirbit« ist ein massiver Hackerangriff verübt worden. Die Nationale Cyber-Behörde und die Behörde zur Überwachung von Versicherungs- und Finanzunternehmen gaben dies in einer offiziellen Erklärung bekannt. Die Aggressivität ist außergewöhnlich: Die Hacker schafften es, in Shirbits Netzwerk einzudringen und große Datenmengen zu stehlen, darunter zu Gehältern von Angestellten sowie Kun­deninformationen. Die Erpresser verlangten 50 Bitcoins, fast eine Million Dollar und veröffentlichten rund 2000 Dokumente. Die Versicherung gab am Wochenanfang an, 90 Prozent ihrer Daten gerettet zu haben, befindet sich mit den Tätern allerdings noch immer in Verhandlungen.

Beerdigung
Tausende von Charedim sind in der vergangenen Woche zur Beerdigung von Rabbi Aharon David Hadash in Jerusalem gepilgert. Eng gedrängt trauerten sie um den geistigen Führer der Mir-Jeschiwa, der im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben war. Die Trauergäste zogen in großen Gruppen aus dem charedischen Viertel Mea Schearim bis zum Friedhof am Stadtrand. Sie brachen damit die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Obwohl die Polizei anwesend war, setzte sie keine Abstandsregeln durch. Die Mir-Jeschiwa gehört zur Strömung der »Litvakim«.

Wasser
Die israelische Firma Watergen hat ein Abkommen mit einem emiratischen Unternehmen abgeschlossen. Watergen ist mit einem Verfahren bekannt geworden, Wasser aus der Luft zu gewinnen. Die atmosphärischen Wassergeneratoren produzieren sauberes Trinkwasser, während sie gleichzeitig wenig Energie verbrauchen. Ein Generator kann bis zu 5000 Liter am Tag herstellen. Watergens Automaten stehen bereits in vielen Orten der Welt, darunter in mehreren afrikanischen Staaten und sogar im Palast von Monaco. Jetzt sollen sie auch in die Golfregion exportiert werden. Hitze und Feuchtigkeit in den Emiraten bieten ideale Bedingungen für die Generatoren von Watergen.

Gaza
Eine Delegation von israelisch-arabischen Ärzten ist in den Gazastreifen gereist, um dort bei der Bekämpfung des Coronavirus zu helfen. Die Zusammensetzung der Gruppe war von der Hilfsorganisation »Ärzte für Menschenrechte« organisiert worden. Zwölf Mediziner werden unter anderem Operationen durchführen sowie medizinisches Personal in der Enklave unterrichten. Die Delegation wird auch Ausrüstung und Medikamente mitbringen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ihr hauptsächliches Augenmerk jedoch soll auf anderen Erkrankungen liegen, da viele Patienten nicht behandelt werden können, weil die Krankenhäuser im Gazastreifen mit Corona-Kranken überfüllt sind. Zu der Gruppe gehört unter anderem ein Orthopäde, Neurologe, Psychologe und Kardiologe. Das Gesundheitsministerium in Gaza gibt derweil an, dass 30 Prozent der Covid-19-Tests positiv zurückkommen.

Drohungen
Nach dem tödlichen Anschlag auf einen iranischen Atomphysiker warnt Israels Nationaler Sicherheitsrat vor einer zunehmenden Bedrohung durch die Islamische Republik. Dabei gehe es um Länder in der Region wie Georgien, Aserbaidschan, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain sowie Staaten in Afrika, teilte die Anti-Terror-Abteilung des Sicherheitsrats mit. Es bestehe die Sorge, dass jüngsten Drohungen aus dem Iran Taten folgen werden. Der Atomphysiker Mohsen Fakhrizadeh war am 27. November bei einem Anschlag in einem Vorort der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden, die Umstände liegen im Dunkeln.

Tel Aviv

Israels Militäranwältin tritt wegen Video-Leaks zurück

An der Spitze der Militärjustiz war Tomer-Jeruschalmi nicht immer bequem. Jetzt ermittelt die Polizei wegen eines brisanten Videos aus dem Vorjahr. Für die Militärjuristin wurde die Lage unhaltbar

 31.10.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 31.10.2025

Israel

Demo gegen Wehrpflicht: Charedim blockieren Jerusalem

Ein 20-jähriger Teilnehmer stirbt. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierern und der Polizei

 31.10.2025

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  31.10.2025

Nahost

Leichname von Amiram Cooper und Sahar Baruch in Israel

Mit viel Verspätung kommen die sterblichen Überreste zweier Verschleppter nach Hause. Elf Geiseln fehlen noch

 31.10.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  30.10.2025

Sport

Mehr als ein Spiel

Fußball ist für Israelis nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch ein Tor zur Welt. Doch diese Verbindung ist in Gefahr

von Ruben Gerczikow  30.10.2025

Tel Aviv

Alon Ohel spielt in Comedy-Show Klavier

Bei seiner Entführung durch die Hamas vor zwei Jahren war Alon Ohel schwer am Auge verletzt worden. Mit seinem Auftritt in einer Satiresendung setzt der 24-jährige Deutsch-Israeli nun ein Zeichen der Hoffnung

 30.10.2025

Kirjat Gat

Netanjahu über Gaza: »Wir werden unser Ziel erreichen«

Bei einem Besuch in Südisrael sagt der Ministerpräsident, seine Regierung arbeite an einem Plan für Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedrohe

 30.10.2025