Armee

Hellblau trifft Olivgrün

Es ist einer der heißesten Herbsttage in diesem Jahr. Auf dem Gelände der Gedenkstätte für Gefallene der israelischen Panzertruppen in Latrun, Yad la-Shirion, wird gerade die Vereidigungszeremonie für junge Offiziere vorbereitet. In das Olivgrün der Israelis mischen sich die hellblauen Hemden der Bundeswehr. Es ist eine Delegation des Deutschen Bundeswehrverbands, die gemeinsam mit Vertretern der Bundeswehr-Reservisten, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), des Bundes jüdischer Soldaten und des Bundes Deutscher Veteranen Israel besucht.

An diesem Nachmittag steht der Besuch in Yad la-Shirion und dem im Bau befindlichen Museum für die jüdischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs auf dem Programm. Die Offiziere legen einen Kranz an der Gedenkmauer für die Gefallenen nieder. Sie und die israelischen Soldaten, die sie begleiten, salutieren.

Tausch Sonst aber geht es bei der Führung nicht sehr formell zu. Die deutschen Besucher kommen ins Gespräch mit jungen israelischen Soldatinnen und Soldaten. Einige von ihnen bieten Oberst Ulrich Kirsch den Tausch ihres Baretts gegen seines an. Das Angebot lehnt der Vorsitzende des Bundeswehrverbands und Leiter der Delegation dankend ab, ist aber von der Ungezwungenheit der jungen Leute angetan. Es ist dieses Bild, das mehr als alle Worte die Selbstverständlichkeit zeigt, mit der sich die Bundeswehroffiziere unter den Israelis bewegen.

Der Vergangenheit wollen sich die Gäste aus Deutschland aber nicht entziehen. Am nächsten Tag steht ein Besuch in Yad Vashem auf dem Programm. Oberst Kirsch legt dort einen Kranz nieder. »Wenn man diese Gedenkstätte gesehen hat, versteht man besser, woher die Israelis ihren Selbstbehauptungswillen beziehen«, sagt er.

Es ist nicht der erste Besuch, den der Bundeswehrverband Israel abstattet. Diesmal aber bekommt er durch die Teilnahme weiterer Organisationen besondere Bedeutung. Durch die Vielfalt von Begegnungen, etwa im Verteidigungsministerium, im Zentrum für Strategische Studien der Bar-Ilan-Universität oder in der Kleinstadt Sderot bekommen die Gäste einen Einblick in die sicherheitspolitische Situation in Israel.

Gegenseitige Besuche, findet Oberstleutnant der Reserve Rainer Hoffmann vom Bund jüdischer Soldaten, sollten auch in Zukunft stattfinden. DIG-Präsident Reinhold Robbe findet die Reise erfolgreich. Nicht nur wegen der fachlichen Informationen. »Es ist wichtig«, so Robbe, »dass die Teilnehmer Israel pur erlebt haben. Das verändert einen Menschen.«

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025