Massaker vom 7. Oktober

Hamas wollte Israel zusammen mit Iran und Hisbollah angreifen

Ein israelischer Soldat läuft durch die Ruinen des Kibbuz Kfar Azza. Dort wurden am 7. Oktober mehr als 100 wehrlose Bewohner von palästinensischen Terroristen ermordet und entführt. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Laut Dokumenten, die der »New York Times« und der »Washington Post« vorliegen, planten die Terroristen der Hamas die Massaker vom 7. Oktober 2023 bereits ein Jahr zuvor, verschob den Angriff jedoch, um Unterstützung von Iran und der Hisbollah zu sichern. Dies geht aus Sitzungsprotokollen und Korrespondenzen hervor, die von Hamas-Führer Yahya Sinwar und iranischen Beamten ausgetauscht wurden. Der »New York Times« zufolge wurde der Angriff von Januar 2022 bis August 2023 detailliert vorbereitet.

In den Protokollen wurde der »große Plan«, ein koordinierter Angriff auf Israels militärische Infrastruktur und zivile Gemeinden, bereits Anfang 2022 besprochen. Sinwar forderte finanzielle und militärische Unterstützung aus dem Iran und versprach, »keine Minute oder einen Cent zu verschwenden«, um dieses Ziel zu erreichen. Ein iranischer Beamter soll der Hamas 10 Millionen Dollar zugesichert haben. Sinwar forderte später 500 Millionen Dollar, verteilt über zwei Jahre.

Hamas plante Angriff wie am 11. September 2001

Die »Washington Post« berichtete, dass im November 2022 detaillierte Szenarien für Angriffe auf israelische Ziele erstellt wurden, darunter das Azrieli-Türme in Tel Aviv. Der Plan, einen Angriff wie auf das World Trade Center in New York City auszuführen, wurde jedoch verworfen, da die Hamas nicht in der Lage war, die Türme zum Einsturz zu bringen.

Trotz der Bemühungen, die Unterstützung von Iran und Hisbollah zu gewinnen, entschied sich Hamas letztendlich, den Angriff allein durchzuführen, da die Vorbereitungen in Israel für neue Verteidigungssysteme und mögliche Annäherungen zwischen Israel und Saudi-Arabien Druck auf die Terrorgruppe ausübten.

Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas die Massaker, bei denen etwa 1.200 Menschen ermordet und 251 Geiseln genommen wurden. Die Zahlen zur Opferbilanz des Konflikts in Gaza schwanken stark, und laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sind über 42.000 Menschen gestorben oder werden vermisst. Die Zahlen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen und unterscheiden vor allem nicht zwischen Zivilisten und Hamas-Terroristen. Israel hat erklärt, dass etwa 17.000 Terroristen getötet wurden. ja

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Gesellschaft

Bennett: »Vorschlag für Armeegesetz ist Betrug«

Eine neue Einbringung zur Wehrpflicht für Charedim sorgt für Unruhe in der Koalition

von Sabine Brandes  03.12.2025

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025