Gaza

Hamas legt Gegenvorschlag für Geisel-Deal vor - und gibt schockierende Informationen zum Zustand der Geiseln bekannt

Hamas-Terroristen im Juli 2023 Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Bei den indirekten Verhandlungen um eine Waffenruhe und eine Befreiung der Geiseln soll die palästinensische Terrororganisation Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für einen Geisel-Deal vorgelegt haben.

Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, berichtete die israelische Zeitung »Haaretz« in der Nacht zum Montag unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen.

Die Hamas selbst hatte bisher alle Feuerpausen, die je mit Israel vereinbart wurden, gebrochen. Erklärtes Ziel der Terrorgruppe ist eine Vernichtung Israels. Neue Massaker im Stil des 7. Oktober haben die Terroristen Israel bereits angedroht. Sie verhandeln nur aufgrund des massiven militärischen Drucks, der auf ihnen lastet.

Abgelehnter Kompromiss

Einen Kompromissvorschlag der USA, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge bereits während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt.

Der Gegenvorschlag der Hamas sieht laut »Haaretz« vor, dass das israelische Militär in einer ersten sechswöchigen Phase die Kämpfe einstellt und sich aus den städtischen Zentren an die Peripherie Gazas zurückzieht. Zugleich würde palästinensischen Vertriebenen die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht, hieß es.

Bisher hatte sich die Hamas nie um ihre eigene Bevölkerung gekümmert und die Menschen bereits in früheren Konflikten, die ebenfalls von ihr begonnen wurden, als lebende Schutzschilde missbraucht.

50 Gefängnisinsassen pro Geisel

Während der genannten sechs Wochen würde die Hamas nach allen Geiseln in dem umkämpften Gebiet suchen und herausfinden, in welchem Zustand sie sind. In einer zweiten Phase müsste sich die israelische Armee auf israelisches Gebiet zurückziehen. Erst dann würde der Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen, hieß es. Für jeden israelischen Zivilisten müsse Israel im Gegenzug 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen freigelassen.

Für jede israelische Soldatin oder jeden Soldaten müssten 50 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen, darunter 30, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die israelischen Soldaten sowie tote Geiseln würden in einer dritten und letzten Phase übergeben, wenn die »Belagerung« des Gazastreifens durch die israelische Armee beendet sei und der Wiederaufbau des Gebiets beginne.

Israel war bisher davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der rund 130 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten. Israel will sich die Möglichkeit offenhalten, die Kämpfe in Gaza nach einer Feuerpause fortzusetzen. dpa/ja

Australien

»Überall war Blut«: Mindestens elf Tote nach Terroranschlag auf jüdische Feier am Strand von Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025