Terror der Hamas

Hamas-Geisel Judith Weinstein für tot erklärt

Judith Weinstein und ihr Ehemann Gad Haggai wurden von der Hamas ermordet Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die israelische Geisel Judith Weinstein ist nach Informationen des Kibbuz Nir Oz, dem sie angehörte, von den Terroristen der Hamas ermordet worden. Der Tod der 70-Jährigen, die auch die amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft besaß, wurde erst jetzt bekannt, wie der Kibbuz und das Forum der Geiselfamilien am Donnerstag mitteilten.

Weinstein sei beim Überfall der islamistischen Hamas auf das südisraelische Grenzgebiet am 7. Oktober tödlich verletzt worden, hieß es weiter. Ihre Ermordung konnte aber erst jetzt bestätigt werden. Bislang galt sie als die letzte Geisel mit amerikanischer Staatsbürgerschaft, die noch in der Gewalt der Hamas vermutet wurde. »Wir sind untröstlich über den Mord an unserer Mutter und Großmutter«, hieß es in einer Erklärung der Familie am Donnerstag, die israelische Medien zitierten.

US-Präsident Joe Biden äußerte sich ebenfalls erschüttert. »Diese tragische Entwicklung trifft uns tief«, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. Die Angehörigen der Geiseln durchlebten seit Wochen die Hölle. »Keine Familie sollte eine solche Tortur durchmachen müssen.«

Gad Haggai, Weinsteins 72 Jahre alte Ehemann und israelisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger, war vergangene Woche für tot erklärt worden. Das Ehepaar war am 7. Oktober durch Schüsse von Hamas-Terroristen schwer verletzt worden. Die Frau hatte noch telefonisch vergeblich um Hilfe gerufen.

Angehörige und Kibbuz-Verwaltung waren zunächst davon ausgegangen, dass das Ehepaar schwer verwundet von den Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt wurde. Die Leichen der beiden hält die Hamas den Angaben des Kibbuz zufolge bis heute fest.

Der Kibbuz Nir Oz beschrieb Judith Weinstein als engagierte Englisch-Lehrerin für behinderte Kinder. Als Pädagogin habe sie auch Kindern und Jugendlichen geholfen, die durch den häufigen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen traumatisiert waren. Als Poetin und Unternehmerin habe sie sich für Friedensinitiativen eingesetzt.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen im Zuge eines Massakers in Israel rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Während einer Feuerpause Ende November wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Israel war zuletzt davon ausgegangen, dass noch 129 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. dpa/ja

Krieg

Armee: Kilometerlanger Hamas-Tunnel mit Beton versiegelt

Über die Jahre schuf die Hamas ein weit verzweigtes Tunnelnetz. Durch die unterirdischen Gänge bewegte sie Kämpfer und Waffen. Einen Abschnitt zerstörte Israels Militär mit einer besonderen Methode

 15.08.2025

Berichterstattung

Berichterstattung über Israel: »Verzerrt« und »ideologisch geprägt«

»Die Presse ist nicht Beobachter, sondern Verstärker einer der gefährlichsten Ideologien der Welt«, sagt der frühere AP-Reporter Matti Friedman

von Imanuel Marcus  15.08.2025

Gazastreifen

Terroristen verkleiden sich als Helfer

Ein Video zeigt, wie die Männer gelbe Warnwesten tragen und in ein Auto von World Central Kitchen steigen. Doch Mitarbeiter der Hilfsorganisation waren sie nicht

 15.08.2025

Libanon

Hisbollah-Chef warnt vor Bürgerkrieg

Die Terror-Miliz soll bis Jahresende durch die Armee entwaffnet werden und droht nun mit Krieg

 15.08.2025

Nahost

Mehr als 300 Hilfstransporter erreichen Gaza

Nahrungsmittel erreichen die Bewohner außerdem aus der Luft

 15.08.2025

Tel Aviv

Bericht: Bis zu 100.000 Reservisten mehr für Einnahme von Gaza-Stadt

Israel will den Krieg gegen den Terror im Gazastreifen ausweiten. Nun werden Schätzungen bekannt, wie viele zusätzliche Soldaten dafür gebraucht werden - und wie lange die Kämpfe andauern könnten

 14.08.2025

Gazastreifen

Armee: Auch andere Journalisten waren Terroristen

Bei dem Angriff auf Anas al-Sharif starben fünf weitere Journalisten. Einige von ihnen sollen ebenfalls Terrororganisationen angehört haben

 14.08.2025

Vermisst

Im Krankenhaus ermordet

Arye Zalmanovich war Mitgründer von Nir Oz

von Sophie Albers Ben Chamo  14.08.2025

Nahost

»Das Leid in Gaza ist hausgemacht«

Mike Huckabee, der amerikanische Botschafter in Israel: »Die Hamas behindert systematisch Hilfslieferungen und missbraucht die Zivilbevölkerung für Propaganda, um die internationale Öffentlichkeit zu manipulieren«

von Imanuel Marcus  14.08.2025