Jerusalem

Hagel zu Besuch in Israel

Chuck Hagel (l.) und Mosche Yaalon Foto: Ariel Hermoni, Israeli Ministry of Defense

Er hat klare Worte zu seinem Besuch mitgebracht. »Israel wird die Entscheidung treffen, die Israel treffen muss, um sich selbst zu schützen und zu verteidigen.« Der amerikanische Verteidigungsminister Chuck Hagel ist am Sonntag zu einer fünftägigen Reise durch die Region gelandet. Sein erster Stopp ist Israel. Auf dem Programm stehen in erster Linie das Atomprogramm des Iran sowie die Situation in Syrien.

Einen Monat nach der Visite von US-Präsident Barack Obama bezeichnete das Verteidigungsministerium in Washington Hagels Besuch als »Kontinuität«. Es ist seine erste offizielle Reise seit seinem Amtsantritt als Chef des Pentagons. Noch während des Fluges machte er klar, dass die USA und Israel dasselbe Ziel verfolgen: den Iran davon abzuhalten, Nuklearwaffen herzustellen. Allerdings gebe es eventuell einige unterschiedliche Ansichten darüber, wann man meine, dass sich die Anführer im Iran für eine Bombe entscheiden würden.

Abkommen Nachdem er am Sonntag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht hatte, ging es am Montag um Geschäfte: Hagel und sein israelischer Amtskollege Mosche Yaalon unterzeichneten ein Abkommen über den Verkauf einer noch unbekannten Anzahl von Bell Boing V-22 Transporthelikoptern. Der Deal soll zehn Millionen US-Dollar wert sein und »Israels Überlegenheit in der Luft in den nächsten Jahren sichern«, wie Hagel deutlich machte. Die beiden sprachen zudem über den eventuellen Kauf von weiterem US-Militärgerät, darunter Boing KC-135 Maschinen, die während des Fluges aufgetankt werden können, sowie hypermodernen Radarsystemen.

Auch die israelischen Behörden erklärten, dass dieser Deal dazu diene, die militärische Überlegenheit Israels zu sichern, besonders im Hinblick auf Waffengeschäfte mit anderen Staaten in der Region. »Dies ist ein ganz klares Signal an den Iran«, so Hagel. »Die Tatsache ist, dass der Iran eine Gefahr ist, eine reale Gefahr. Nicht nur wegen seiner nuklearen Bedrohung und dem erklärten Ziel, Israel zu zerstören, sondern auch wegen seiner Unterstützung von Terrorismus.«

Treffen Hagel wird neben Yaalon auch Staatspräsident Schimon Peres sowie Regierungschef Benjamin Netanjahu treffen und mit ihnen die Lage in Syrien und dem Iran besprechen. Im Anschluss an seinen Besuch wird der US-Verteidigungsminister nach Amman in Jordanien weiterreisen. Auch das Gespräch mit König Hussein wird sich in erster Linie um den Nachbarn Syrien drehen. Danach geht es für ihn zum Verbündeten Saudi-Arabien, nach Ägypten und in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo ebenfalls Waffengeschäfte unterzeichnet werden sollen.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025